A42-Sperrung bei Essen - Autobahn GmbH verspricht bald "Entspannung"

Eine gesperrte Brücke über den Rhein-Herne-Kanal und viele ätzende Staus auf den Umleitungen durch Essen. Das ist weiterhin die Lage auf den Straßen in Vogelheim und Altenessen. Bei einem Gespräch mit dem NRW-Verkehrsministerium sowie der Autobahn GmbH kam jetzt das Versprechen, dass sich die Lage bald entspannen solle.

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Sperrung der A42 bei Essen: Im März womöglich wieder befahrbar

Am Mittwochmittag war die Sperrung der A42 zwischen Bottrop und Essen großes Thema im Verkehrsausschuss beim Land NRW. Mit dabei waren NRW-Verkehrsminister Krischer, Vertreter des Bundesverkehrsministeriums, der Autobahn GmbH, der Bezirksregierung, von Straßen NRW sowie die Städte Essen und Bottrop. Am Ende wollen alle den genervten Anwohnern und Pendlern Hoffnung machen.

«Ich bin zuversichtlich, dass wir in den nächsten Wochen zu einer Entspannung der Situation kommen», sagte Autobahn-Geschäftsführer Dirk Brandenburger

Im Laufe des Nachmittags kamen neue Informationen hinzu. Nach den Planungen der Autobahn GmbH sollen möglicherweise im März wieder Autos fahren dürfen. Das sei das Ziel, sagte der Autobahn Geschäftsführer Dirk Brandenburger. Verbindliche Aussagen dazu lehnte er aber ab. Aktuell liefen noch Untersuchungen. "Wir brauchen eine gesicherte Erkenntnislage", betonte der Autobahnchef. Es werde eine Wiegeanlage für Lastwagen aufgebaut. Ob und bis zu welchem Gewicht dann auch Lastwagen die Brücke wieder benutzen dürften, hänge vom Ergebnis der aktuellen Untersuchungen ab.

Die gesperrte A42-Brücke wird nach einem Bericht der Landesregierung normalerweise täglich von rund 80.000 Fahrzeugen genutzt, darunter etwa 10.000 Lastwagen. Für den bereits geplanten Bau einer neuen Brücke hofft die Autobahn Gesellschaft auf Planungsrecht im Laufe dieses Jahres. Im Anschluss sollen die Bauarbeiten laut Brandenburger sofort beginnen. Die Vorbereitungen hierfür seien bereits im Gange.

Neue Verkehrsführung in Essen wegen A42-Sperrung

Wegen der Sperrung passt die Stadt Essen die Verkehrsführung an der Kreuzung Vogelheimer Straße/Gladbecker Straße an. Seit Donnerstag (18.1.) können Autofahrer aus Altenessen kommend in Richtung Gladbecker Straße nicht mehr geradeaus in Richtung Vogelheim und nicht mehr rechts auf die Gladbecker Straße abbiegen. Stattdessen müssen sie eine Umleitung über die Fünfhöfestraße nehmen. Links abbiegen in Richtung Innenstadt ist weiterhin möglich. Autofahrer, die aus Vogelheim in Richtung Gladbecker Straße unterwegs sind, können daher leichter links auf die Gladbecker Straße in Fahrtrichtung Karnap abbiegen, da sie nun nicht mehr auf entgegenkommenden Verkehr warten müssen.

Am Donnerstagnachmittag war unser Stadtreporter vor Ort. Die Umleitung sei bereits eingerichtet, es würden sich aber noch nicht alle Autofahrer an die neue Verkehrsführung halten, sagt er. Möglicherweise dauert es einige Tage, bis sich Autofahrer auf die neue Umleitung einrichten. Polizei und Stadt Essen wollen jetzt erneut an der Umleitung arbeiten. Laut unserem Stadtreporter müsse die Umleitung deutlicher ausgeschildert werden.

A42-Sperrung kostet Autofahrer und Anwohner Nerven

Wegen der Sperrung bilden sich lange Staus auf den Umleitungen durch Wohngebiete. In Essen ist vor allem Vogelheim betroffen, aber auch teilweise Nebenstraßen in Altenessen. Die Menschen empfänden das als "absolute Verschlechterung ihrer Lebensqualität", sagte die Essener Verkehrsdezernentin Simone Raskob bei dem Gespräch am Mittwochmittag. Die Stadt hatte schon selbst versucht, die Umleitungen zu verbessern. Dazu gehörte unter anderem geänderte Ampelschaltungen und eine andere Linksabbiegerregelung. Aber so richtig hilft das nicht.

© Larissa Schmitz / Radio Essen

A42-Baustelle kostet auch Wirtschaft viele Nerven

Für die IHK und weitere wirtschaftliche Organisationen in Essen und im Ruhrgebiet liegt viel Hoffnung in dem Treffen. Im Vorfeld haben schon 18 Organisationen Besserung der Lage gefordert und deutlich gemacht, welche wirtschaftlichen Schäden die Sperrung der A42 mit sich bringt.

So einfach sind die Schäden an der Brücke aber offenbar nicht zu beheben. Bisher wurden schon sämtliche Hänger untersucht und die Schäden näher erfasst. Sie werden nach und nach saniert bzw. per Schweißtechnik instandgesetzt. Außerdem wird ein umfangreiches elektronisches Monitoring-System installiert, damit kleinste Veränderungen an der Brücke sofort festgestellt werden können, wenn der Verkehr wieder fließt, sagt die Stadt Essen. Dazu zählt auch der Aufbau einer Wiege- und Schrankenanlage zur Kontrolle des Verkehrs. Das erlaubt es, die Brücke für Autos, die die Infrastruktur weniger stark belasten als der LKW-Verkehr, schneller wieder zu öffnen. Langfristig soll die Brücke so stabilisiert werden, dass der Verkehr reibungslos fließen kann.

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