Weniger Geld in Essen für soziale Projekte

In Essen wird es bald weniger Geld für viele Bereiche der Sozialarbeit geben. Das Förderprogramm "Komm-An-NRW" des Landes läuft zum Ende des Jahres aus.

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Soziale Verbände in Essen bekommen weniger Geld

Soziale Verbände in Essen bekommen bald deutlich weniger Geld für Integrationsarbeit. Das Förderprogramm des Landes NRW soll zum Ende des Jahres 2024 auslaufen. Damit fallen jährliche Fördergelder in Höhe von 200.000 Euro in den Kommunen weg. Die Stadt Essen versucht, die Integrationsprojekte anderweitig zu finanzieren. Allerdings kann sie nur 35.000 Euro im Jahr dafür ausgeben, so Oberbürgermeister Thomas Kufen. Er ist enttäuscht über die Kürzungen im Sozialbereich. Auch die Caritas in Essen ist besorgt. Wenn das Förderprogramm ausläuft, müssten Projekte im Bereich Migration und Integration sowie soziale Beratung und Projekte gegen Armut mit deutlich weniger Geld auskommen. Teilweise könnten sie auch ganz gestrichen werden, wenn das Geld nicht reicht. Das macht den Wohlfahrtsverbänden in Essen und ganz NRW Sorgen.

Soziale Organisationen in Essen demonstrieren

Die Caritas in Essen ist gemeinsam mit anderen Wohlfahrtseinrichtungen aus NRW gegen die Kürzungen auf die Straße gegangen. Vor dem Landtag in Düsseldorf haben sie eine Mahnwache abgehalten, um auf die knappen Finanzen im Sozialbereich aufmerksam zu machen.

"Schon jetzt stehen viele Dienste und Einrichtungen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Weitere Kürzungen werden zur Folge haben, dass Angebote nicht nur reduziert werden müssen, sondern möglicherweise ganz wegfallen. Für die zahlreichen Menschen bei uns im Ruhrbistum, die täglich unsere Hilfen und Dienste in Anspruch nehmen, ist das katastrophal.", sagt Stefanie Siebelhoff von der Caritas Essen.

Hier in Essen sind neben dem Integrationszentrum auch das Diakoniewerk, Projekte im Viel-Respekt-Zentrum und das Ehrenamt für Flüchtlinge betroffen. Ob und welche Angebote in den Einrichtungen eingeschränkt oder aufgehoben werden, ist aber noch nicht klar.

Weniger Projekte in Essen beim Diakoniewerk?

Das Diakoniewerk Essen konnte in diesem Jahr Projekte im Wert von rund 17.000 Euro durch das "Komm-An-NRW" Programm finanzieren. Konkret werden die Gelder seit Jahren etwa für gemeinsame Feste und Ausflüge mit Familien oder gemeinsamen Fortbildungen eingesetzt. Aber auch Nachbarschaftsstrukturen und Demokratiebewusstsein sollen durch einige Projekte gestärkt werden. Die Reaktion auf die geplanten Kürzungen: Fassungslosigkeit.

"Dabei benötigt die Gesellschaft gerade jetzt die Möglichkeit, sich gegenseitig Kennenlernen zu können, sich auszutauschen und in den Dialog treten zu können. Und Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, benötigen weiterhin die Möglichkeit, von einem gewissen Maß an Unterstützung zu profitieren.", so Bernhard Munzel vom Diakoniewerk Essen.

An den bisherigen Nachbarschafts- und Sommerfesten haben dieses Jahr rund 600 Menschen teilgenommen. Dabei geht es vor allem um den Austausch und die Stärkung der Gemeinschaft. Solche Feste können ohne die Förderung durch das Land nicht mehr so oft - oder gar nicht mehr - stattfinden. Wie es weitergehen soll, das bespricht das Diakoniewerk zurzeit auch mit dem Integrationszentrum der Stadt Essen.

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