Wahl in NRW: Diese neue Regierung hält ein Experte aus Essen für wahrscheinlich

Nach der Landtagswahl in NRW sind die Mehrheitsverhältnisse interessant. CDU und Grüne sind die Gewinner der Wahl und könnten eine Regierung bilden, die es so in NRW noch nie gab. Denkbar ist aber auch eine Ampel-Regierung wie im Bund. Dafür müssten sich die klaren Wahl-Verlierer von SPD und FDP mit den Grünen zusammentun. Ein Essener Experte hat das jetzt eingeschätzt.

Landtagswahl: Experte der Uni Duisburg-Essen tippt auf Schwarz-Grüne Regierung

Bei der Landtagswahl in NRW sind die Ergebnisse zum Teil anders ausgefallen, als erwartet. Der Unterschied zwischen der CDU und der SPD ist deutlich größer als in den letzten Umfragen, die CDU erreicht fast 36 Prozent der Stimmen, die SPD nur knapp 27 Prozent. FDP und AfD sind nur knapp wieder in den Landtag eingezogen und erreichen knapp 6 beziehungsweise gut 5 Prozent der Stimmen, die Grünen haben ihr letztes Ergebnis fast verdreifacht und holen mit gut 18 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis in NRW. Rechnerisch ist neben Schwarz-Grün damit auch eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP theoretisch möglich, Herausforderer Thomas Kutschaty von der SPD gab sich diesbezüglich auch noch nicht geschlagen.

Wahrscheinlich wird uns in NRW aber bald eine Koalition aus CDU und Grünen regieren. So sieht es zumindest Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essen. Rechnerisch reiche es zwar auch für eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Dafür müsste die FDP aber jetzt Thomas Kutschaty von der SPD unterstützen, obwohl sie im Wahlkampf CDU-Ministerpräsident Wüst unterstützt hatte. Das hält Korte für unwahrscheinlich. Auch andere Experten halten eine Ampel für unwahrscheinlich. CDU und Grüne haben bei der Wahl Stimmen dazugewonnen, SPD und FDP dagegen deutlich verloren. Wenn jetzt FDP und SPD Teile der Regierung stellen würden, wäre das wohl kaum der Wille der Wähler, heißt es unter politischen Beobachtern.

IHK Essen fordert schnelle Koalitionsgespräche

Die Essener IHK wünscht sich nach der NRW-Landtagswahl vor allem eine schnelle Regierungsbildung. Die Wirtschaft befinde sich seit zwei Jahren im Ausnahmezustand, sagt Kerstin Groß, die Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer zu Essen. Deshalb seien jetzt schnelle Koalitionsgespräche und schnell wieder eine handlungsfähige Landesregierung besonders wichtig. Die Unternehmen in der Region bräuchten jetzt eine tatkräftige Politik, die zulässt, unterstützt und beflügelt, sagt Groß. Welche Regierung das aus Sicht der Essener IHK am besten umsetzen könnte, sagt Groß nicht.

Eine detaillierte Wahl-Nachbereitung mit den wichtigsten Zahlen, Ergebnissen und Eindrücke der Wahlpartys gibt es hier.

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