Uniklinikum Essen ein Jahr nach dem Streik: So ist die Situation für die Pflegekräfte

Am Uniklinikum in Essen müssen 30 neue Stellen her. So steht es im Tarifvertrag. Dafür wurde gestreikt. Bisher gab es aber nur eine neue Stelle.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Keine Besserung in Essen am Uniklinikum

Ganze elf Wochen lang haben die Pflegekräfte am Uniklinikum Essen im letzten Jahr gestreikt. Mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen waren die wichtigsten Forderungen. Am 19. Juli 2022 ging der Streik zu Ende. Damals waren die Erwartungen groß. Heute blickt das Klinikpersonal frustriert zurück. Die Arbeitsbedingungen haben sich kaum verbessert. Viele sind erschöpft und fordern das ein, was im Vertrag steht: 30 zusätzliche Stellen. Bisher wurde aber nur eine dieser 30 Stellen neu geschaffen, sagt ein Gewerkschafts-Sprecher. Die Chef-Etage des Klinikums verhandelt mit verdi und mit der Belegschaft immer noch darüber, wie die neuen Stellen verteilt werden sollen, wenn sie irgendwann eingerichtet werden.

Zusätzliche Urlaubstage in Essen statt mehr Personal

In der Zwischenzeit bekommen alle in Essen, die in einer Abteilung mit zu wenig Personal arbeiten, Entlastungstage, also zusätzliche Urlaubstage. Aber dafür haben sie nicht gestreikt, sagen die Beschäftigten. Sie wollen mehr Personal. Ein Beispiel: Auf der Intensivstation für Herz-Patientinnen und -Patienten müssten pro Schicht zehn Pflegerinnen und Pfleger arbeiten. Es sind aber nur sieben bis acht Fachkräfte pro Schicht. So sieht es in vielen Stationen aus. Die Engpässe versucht das Klinikum mit Zeitarbeitskräften zu stopfen. Die sind zwar qualifiziert, müssen aber von den festen Kräften eingearbeitet werden. Dafür fehlt allerdings in einer unterbesetzten Abteilung einfach die Zeit.

Mehr Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline