Tödliches Ende in Essen nach Liebes-Betrug: Vater tötet Tochter und sich selbst

Bei uns in Essen wurde ein Mann offenbar Opfer eines sogenannten "Love-Scammings", also eines Liebes-Betrugs. Daraufhin soll er erst seine Tochter und dann sich selbst getötet haben. Davon gehen Polizei und Staatsanwaltschaft Essen aus.

© Elke Brochhagen/ Stadt Essen

Tragisches Ende in Essen nach Betrugsmasche

Bei uns in Essen soll ein Vater erst seine 19 jährige Tochter und dann sich selbst getötet haben. Ermittlungen ergaben, dass er vorher offenbar Opfer eines sogenannten "Love-Scammings" wurde. "Love-Scamming" ist eine Online-Betrugsmasche in den sozialen Medien, bei der Betrügerinnen und Betrüger Menschen die große Liebe nur vorspielen. Wenn ein gewisses Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde, werden Notsituationen oder andere Lügen vorgetäuscht, um das Opfer zur Überweisung von Geld zu bewegen. Der Familienvater hat sich in diesem Zusammenhang hoch verschuldet und einen fünfstelligen Geldbetrag auf das Konto der Betrüger überwiesen, sagt die Polizei Essen. Damit scheint das Drama begonnen zu haben.

Vater in Essen tötet Tochter und sich selbst

Am Mittwochabend (19. Juli) erschien eine junge Frau auf einer Polizeiwache bei uns in Essen und gab an, sich um ihren Vater zu sorgen. Er sei nicht zu einem geplanten Treffen erschienen und das sei ungewöhnlich. Einsatzkräfte suchten daraufhin die Wohnanschrift des 55-jährigen Mannes auf. Als auf Klingeln und Klopfen nicht reagiert wurde, öffnete die Feuerwehr Essen die Tür. In der Wohnung fanden die Polizisten die Leiche einer 19-jährigen Frau, die augenscheinlich Opfer eines Tötungsdelikts wurde. Eine Mordkommission unter Leitung der Staatsanwaltschaft Essen übernahm die Ermittlungen. Auch die Suche nach dem zu diesem Zeitpunkt vermissten Familienvater wurde eingeleitet. Gegen kurz nach Mitternacht (20. Juli) erhielt die Polizei Essen über die Bundespolizei die Meldung, von einer männlichen Person, die auf Mülheimer Stadtgebiet von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden sei. Hierbei stellte sich schnell heraus, dass es sich um den Vater der jungen Frau handelte. Im Rahmen der Tatortarbeit in der Wohnung fanden die Ermittler mehrere Abschiedsbriefe des Familienvaters. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen die Ermittler davon aus, dass der Familienvater aufgrund des Betrugsdelikts und der Schulden zunächst seine Tochter tötete und später sich selbst.

Essen: Hilfe bei Suizidgedanken

Hinweis der Redaktion: Dem Pressekodex folgend berichten wir normalerweise nicht über Suizide oder Suizidversuche. In Fällen wie diesem machen wir eine Ausnahme, wenn auch andere Personen betroffen sind. Wenn Euch Selbstmordgedanken quälen bekommt Ihr unter anderem Hilfe bei der Telefonseelsorge unter 0800/1110111 und 0800/1110222.

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