So wirkt Corona auf den Arbeitsmarkt in Essen

Die Agentur für Arbeit in Essen zieht für die Entwicklung des Arbeitsmarktes im zweiten Corona-Jahr eine überraschende Bilanz und gibt einen Ausblick auf das kommende Jahr.

Arbeitslosenquote in Essen: gute Entwicklung auf Arbeitsmarkt 2021

Trotz Corona-Pandemie hat sich der Arbeitsmarkt in Essen gut entwickelt. Ende des Jahres liegt die Arbeitslosenquote knapp unter 10 Prozent, bei 9,9 Prozent. Das ist seit Jahren zum dritten Mal der Fall und die Quote ist damit wieder auf dem Niveau von vor der Pandemie. Vor allem in der Logistik- und Sicherheitsbranche wurden viele neue Mitarbeitende gesucht. Das liegt an unserem Verhalten: Wir bestellen mehr online, das muss geliefert werden und in den Geschäften und andernorts wird Personal für die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln gebraucht.

Das sind die Verlierer in der Corona-Pandemie in Essen

Allerdings gibt es auch Verlierer der Corona-Krise. Das sind vor allem Langzeitarbeitslose. Ihr Anteil ist um knapp 18 Prozent im letzten Jahr gestiegen. Sie bleiben durch die Krise noch länger in der Arbeitslosigkeit und finden nur noch durch umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen und Aufnahme in die Gemeindearbeit neuen Anschluss. Sozialdezernent Peter Renzel hofft, dass die neue Bundesregierung mit dem Bürgergeld neue Möglichkeiten schafft, um diese Menschen in Arbeit zu bringen und zu halten.

Aber auch einige Jugendliche haben durch die Corona-Krise den Anschluss verpasst. 2500 Jugendliche unter 25 Jahren haben derzeit keinen Ausbildungsplatz oder einen Job. Das liegt zum einen daran, dass viele Betriebe aktuell keine Praktika anbieten und sich Jugendliche nicht umsehen und entscheiden können, welchen Beruf sie lernen wollen. Außerdem wurden viele Jugendliche im letzten Jahr erst einmal wegen der Pandemie nach ihrer abgeschlossenen Ausbildung nicht übernommen. Das ändert sich aber langsam wieder.

So wird 2022 auf dem Arbeitsmarkt in Essen

Die Agentur für Arbeit und das Jobcenter wollen in 2022 vor allem wieder mehr Jugendliche in Ausbildung bringen. Daran arbeitet die Jugendberufsagentur zusammen mit den Schulen. Außerdem sollen auch wieder mehr Menschen qualifiziert werden. Entweder direkt in den Betrieben und Unternehmen oder sie sollen mit einem Qualifizierungsangebot an die Betriebe vermittelt werden. Dafür stehen der Agentur für Arbeit 2022 26,6 Millionen Euro zur Verfügung. Es sollen möglichst so viele Menschen weiter gebildet werden wie vor der Pandemie. Denn ohne diese Maßnahmen lässt sich die Schere zwischen Nachfrage und Angebot auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr schließen. Schon jetzt fordert die Chefin der Agentur für Arbeit in Essen, dass gezielte Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland gefördert werden müsse sonst könne die Wirtschaft nicht weiter wachsen.

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