Rot-Weiss Essen verliert Generalprobe - Lob von Lukas Podolski

Rot-Weiss Essen hat die Generalprobe kurz vor dem Wiederbeginn der Dritten Liga verloren. Im Freundschaftsspiel gegen Górnik Zabrze gab es eine 1:3 Niederlage. Der prominenteste Gegenspieler war Lukas Podolski, der hatte nach dem Spiel nur gute Worte für RWE.

© Mario Arlt

Rot-Weiss Essen trifft auf sportliche Unbekannte

Am Samstag (07. Januar) stand für Rot-Weiss Essen die Generalprobe vor dem ersten Drittligaspiel seit der Winterpause an. Am Ende gab es eine Niederlage, für viele standen aber ganz andere Dinge im Mittelpunkt. Zunächst zum sportlichen - es war ein Duell, mit unklaren Vorzeichen. Mit Górnik Zabrze trafen die Essener auf den Tabellenzwölften der ersten polnischen Liga. So richtig wusste keiner das sportliche Niveau einzuschätzen. In der ersten Halbzeit gab es wenig Highlights auf dem Platz. Viel spielte sich im Mittelfeld ab, RWE hatte viel Ballbesitz, gefährliche Torszenen gab es aber kaum. In der 30. Spielminute dann eine schlechte Nachricht, Felix Götze musste das Spielfeld angeschlagen verlassen. Für ihn kam Thomas Eisfeld in die Partie. Hinterher gab es Entwarnung, laut Trainer Dabrowski hat nur die Wade zu gemacht.

Rot-Weiss Essen wird für Fehler bestraft

Aufregend wurde es in Essen erst zum Ende der ersten Halbzeit. Aus dem Nichts bestraften die Polen einen Fehler in der rot-weissen Abwehr, Amadej Marosa musste allein vor Torwart Golz nur noch einschieben. Kurz darauf stand dann der prominenteste Spieler auf dem Feld im Mittelpunkt. Weltmeister Lukas Podolski stand frei vor Golz und konnte sich eigentlich aussuchen, wie er den Ball ins Tor schießt. Er wollte es jedoch zu schön machen und scheiterte mit einem Chip-Ball am Pfosten. In der Halbzeit gab es dann auf beiden Seiten viele Wechsel, auf Seiten von Zabrze verließ Podolski das Feld, die Essener brachten unter anderem Simon Engelmann, der sein Comeback nach Verletzung gab. Erst erhöhte Zabrze zum 2:0, dann traf Engelmann in der 55. Minute fast zum Anschluss, scheiterte aber am Torhüter. Loubongo konnte den Abpraller allerdings erfolgreich verwerten. Dann setzte RWE zur Drangphase an, die dann aber vom polnischen Erstligisten unterbrochen wurde. Krawczyk traf zum 3:1 Endstand.

Essen spielt gegen seine Partnerstadt

Damit war die sportliche Geschichte des Tages in Essen auserzählt. Ernst wird es nach zwei Monaten Winterpause aufgrund der Weltmeisterschaft für RWE dann am kommenden Samstag. Am 14. Januar trifft Rot-Weiss Essen im Heimspiel auf Halle. Anstoß ist um 14 Uhr, Radio Essen berichtet natürlich live. Während Christoph Dabrowski und seine Mannschaft sicher die richtigen Schlüsse aus dem Spiel ziehen wollen, standen noch ganz andere Dinge im Stadion an der Hafenstraße im Mittelpunkt. Mit Zabrze traf Essen auf seine Partnerstadt. Schon 1953 begann mit dem Pokalsieg von RWE die Freundschaft, die dann 2008 in eine offizielle Städtepartnerschaft überging. Zu diesem Anlass übergab Oberbürgermeister Thomas Kufen vor dem Spiel einen besonderen Wimpel und beide Mannschaften machten ein gemeinsames Foto. Und dann war da ja noch der Star auf dem Feld.

Weltmeister spielt in Essen

Ein Weltmeister auf dem Spielfeld in Essen - das kommt sicher nicht so häufig vor. Umso besonderer war es für die fast 4.000 Fans im Stadion an der Hafenstraße, als Lukas Podolski gegen den Ball trat. Der Weltmeister von 2014 ist nur unweit von Zabrze geboren und genießt da die letzten Züge seiner Karriere, solange er noch Spaß am Fußball habe, wie er selbst sagt. Zuletzt spielte Podolski im Oktober 2004 in Essen, damals traf er in der 2. Bundesliga mit dem 1. FC Köln doppelt. Jetzt also die Rückkehr, die viele Fans anzog. Auf den Tribünen waren sehr viele Trikots von Górnik Zabrze mit der Rückennummer 10 um dem Flock von Podolski zu sehen. Es ertönten laute "Lukas Podolski"-Sprechchöre und viele feierten einfach, ihren Verein und ihren Star in Essen zu sehen. Und auch der ehemalige Bundesligaspieler genoss es sichtlich, in Deutschland auf dem Spielfeld zu stehen. Fast eine Stunde nahm er sich nach dem Spiel Zeit für eine Ehrenrunde mit vielen Selfies und Autogrammen.

© Mario Arlt / Radio Essen

Viel Lob für Essen von Lukas Podolski

Im Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Mario Arlt hatte Lukas Podolski dann nur lobende Worte für Rot-Weiss Essen und seine Fans übrig. Ob die Rückkehr von RWE in den Profifußball sich sogar bis nach Polen bemerkbar macht, konnte er zwar nicht beantwortet, für Podolski gehöre Rot-Weiss Essen jedoch noch höher. Ein Traditionsverein mit solchen Fans würde auf jeden Fall in die 2. Bundesliga gehören. Da hätten die RWE-Fans sicher nichts dagegen.

Viele Essener freuten sich jedenfalls über das Spiel gegen die Partnerstadt. Waldemar aus Borbeck gab das die Chance, den Verein aus seiner Geburtsstadt zum ersten Mal seit 52 Jahren live im Stadion zu sehen. Dafür war er auch zum ersten Mal an der Hafenstraße, und das Stadion fand er: "Super! Ich bin erstaunt. Es ist wie Weihnachten heute." Dass Lukas Podolski bei seinem Heimatverein spielt und dass sie ihn jetzt live sehen konnten, fanden viele Fans besonders. Für Carina aus Bergerhausen sei es "egal ob Lukas Podolski da ist oder nicht, wir feuern RWE an." So dann auch am Samstag, 14. Januar, gegen Halle. Das erste Pflichtspiel nach langer Pause kann also kommen.

© Mario Arlt / Radio Essen

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