Radio Essen blickt hinter die Türen einer Psychatrie

Die Betten machen die Jugendlichen in Essen selber

Um 6:00 Uhr beginnt der Arbeitstag für Marc Teckentrup. Radio Essen-Stadtreporter Timm Schröder trifft den stellvertretenden Stationsleiter vor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Wickenburg. Nach der Übergabe durch die Nachtschicht geht es zum Wecken der über 20 jungen Patientinnen und Patienten. Die Betten müssen alle selber machen. Danach ist Frühstück und Unterricht angesagt. Einige Jugendliche sind mehrere Monate in der Klinik und dürfen in der Schule nicht zu viel verpassen. Danach geht es in den großen Garten hinter dem Gebäude. Hier gibt es unter anderem eine riesige Hängematte, eine Kletterwand und einen Spielplatz. Auch geboxt werden darf hier. Aber nur auf einen großen Boxsack.

Tag der offenen Tür an der LVR-Universitätsklinik Essen

Seit 50 Jahren ist neben der Forschung und Lehre die Unterstützung Hilfsbedürftiger ein wichtiger Auftrag der LVR-Universitätsklinik. Menschen mit psychische Erkrankungen sollen nicht ausgegrenzt werden. Die Kaufmännische Direktorin Jane E. Splett arbeitet seit 32 Jahren in der Klinik. Sie sagt, dass sich in den vergangenen Jahrzehnten viel getan hat. Betroffene können offener über ihre Krankheit sprechen. Aber es gibt noch viel zu tun. Beim Tag der offenen Tür ist von 10 bis 17 Uhr das Haupthaus an der Virchowstraße 174 offen. Unter anderem bietet eine VR-Antirassismus-Brille neue Blickwinkel. Um 14 Uhr spricht Ali Can über Integration, Rassismus und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Um 15.30 Uhr erzählen Hagen Decker und John Cook vom ARD-Podcast „Sucht&Süchtig“ ihre persönliche Geschichte zur Sucht. Um 17.30 Uhr starten dann Führungen in kleinen Gruppen durch das Haupthaus in den Bereichen Allgemeinpsychiatrie, Psychosomatik und Sucht, in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Wickenburgstraße 21 und in der Klinik für Forensische Psychiatrie an der Krawehlstraße. Treffpunkt ist an den Eingängen der jeweiligen Standorte. Die Plätze sind begrenzt. Anmeldung per E-Mail mit Angabe des gewünschten Standorts gehen an tdot.essen@lvr.de.

Vortragsreihe in Essen: Eine Reise in die Psyche

Einblicke in die Behandlung und Forschung gibt es vom 17. April bis zum 18. September 2024. Die Vortragsreihe setzt sich zusammen aus Veranstaltungen, die sich einerseits an Fachpublikum, andererseits an alle interessierten Menschen richten. Die Fachvorträge setzen Vorwissen voraus, grundsätzlich ist aber jeder Vortrag für alle Interessierten offen.

Die Themen der Vorträge für Interessierte (und Fachpublikum)

17. April                Keine Angst – wir haben alle Angst!

15. Mai                 Psychisch erkrankte Menschen in Haft: Welchen Beitrag kann die Forschung leisten?

12. Juni                Sucht – wie kann eine Klinik helfen?

10. Juli                 Hilfe in der Krise – Talk in und aus der Psychiatrie

24. Juli                 „Ich bin verrückt – ihr aber auch.“ Informationen zu Schizophrenie

14. August            Patient*innenperspektive ist wichtig – Gründung des Erfahrungsbeirats

21. August            Ergotherapie: Qualität in Ausbildung und Behandlung

4. September       Essstörungen über die Altersspanne – von Kindern über Jugendliche zu Erwachsenen

Die Themen der Vorträge für Fachpublikum (und Interessierte)

24. April                Neue Drogen

22. Mai                 Schematherapie für Kinder und Jugendliche

5. Juni                  Genetische Analysen bei psychischen Störungen

26. Juni                Wenn das Psychotrauma lähmt: (Teil-)Stationäre Behandlung bei Traumafolgestörung

7. August              Trans*identität

28. August            Einblick in die Forensik

18. September      Therapieresistente Depressionen

Alle Vorträge finden mittwochs jeweils um 17.30 Uhr in Raum 1.42 an der Virchowstraße 174 statt. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen bitte per E-Mail an 50jahreWir@lvr.de. Weitere Informationen zu den Vorträgen im Internet auf www.universitaetsklinik-essen.lvr.de. 

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