Prozess in Essen um Autobomben-Verkauf - Angeklagte gestehen

In Essen stehen zwei Männer wegen eines Verkauf einer Bombe vor Gericht. Auf einem Rastplatz auf der A2 bei Gelsenkirchen verkauften zwei Männer die Autobombe. Dabei tappten sie in die Falle der Ermittler.

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Prozess in Essen: Männer verkaufen Autobombe

Nach dem Verkauf einer Autobombe müssen sich zwei Männer aus Essen und Waltrop seit Montag (26. Juni) vor Gericht verantworten. Sie sollen den voll funktionsfähigen Sprengsatz im April 2022 für knapp 15.000 Euro auf einem Autobahnrastplatz an der A2 bei Gelsenkirchen übergeben haben. Was die italienischen und rumänischen Angeklagten nicht wussten: Sie hatten die Sprengladung an einen Scheinkäufer der Polizei verkauft. Die Anklage lautet "Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz".

Zum Prozessauftakt am Essener Landgericht haben die 46 und 51 Jahre alten Männer Geständnisse abgelegt. "Uns ging es nur ums Geld", sagte der Jüngere der beiden Angeklagten den Richtern. "Ich wusste noch nicht einmal, wie eine Bombe aussieht", gestand er. Er selbst sei über rumänische Landsleute in die Sache hineingeschlittert. Auch sein mitangeklagter Freund gab sich zum Prozessauftakt ahnungslos.

Die Bombe bestand laut Anklage aus Sprengstoff und einem Handy. Beim ersten Klingelton wäre es zur Explosion gekommen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass im Umkreis von fünf bis zehn Metern niemand überlebt hätte. Außerdem waren an der Bombe zwei Magnete befestigt. Die Bombe soll vor der Übergabe in einer Wohnung in Herne gelagert gewesen sein.

Hinweise aus Rumänien stellten die Täter

Auslöser der Ermittlungen war ein Hinweis eines Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamtes in Rumänien. Er soll von dem geplanten Bombenverkauf erfahren haben. Außerdem soll von einem möglichen Auftragsmord die Rede gewesen sein. Das hatte sich aber offenbar nicht konkretisiert und ist auch nicht Gegenstand des Prozesses. Nach Angaben der Angeklagten soll der Scheinkäufer der Polizei sogar noch mehr Sprengsätze gefordert haben. Zu weiteren Übergaben ist es allerdings nicht gekommen. Allerdings waren bei einer Razzia in einer Herner Wohnung zwei weitere baugleiche Bomben gefunden worden. Mit den Urteilen ist voraussichtlich Mitte Juli zu rechnen.

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