Neue Streiks in Essen: Postbank-Mitarbeiter legen Arbeit nieder

Verdi hat die Beschäftigten am Donnerstag (11.04.) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Auch die Filialen in Essen sind betroffen.

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Postbank-Mitarbeiter in Essen legen Arbeit nieder

Vor der vierten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt bei der Postbank erhöhen die Gewerkschaften Verdi und der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) den Druck mit erneuten Warnstreiks. Verdi hat die Beschäftigten am Donnerstag (11.04.) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Sie fordert unter anderem mehr Geld und einen längeren Kündigungsschutz. In ganz NRW sollen 100 Postbank-Filialen betroffen sein, auch die Postbank in der Innenstadt, Borbeck, Steele. Die Beschäftigten sollen bundesweit ihre Arbeit in den Service-Einheiten (Backoffice) und Callcentern niederlegen, wie Verdi am Montag mitteilte. Ob die Filialen komplett geschlossen sind oder nur wenige Mitarbeiter vor Ort sind, kann die Gewerkschaft vorher nicht sagen.

"Trotz wochenlanger Verhandlungen ist der Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Postbank-Beschäftigten substanziell entgegenzukommen", sagte Verhandlungsführer Jan Duscheck.

Essen und Berlin zu Streiks aufgerufen

Erst vergangene Woche hatten Verdi und DBV zu Warnstreiks in Bereichen aufgerufen, in denen wichtige Bankgeschäfte abgewickelt werden. Der DBV rief die Beschäftigten der Deutschen Bank-Tochter PCC Services von Dienstag bis einschließlich Donnerstag an den Standorten Berlin und Essen zu Arbeitsniederlegungen auf. Die PCC Services ist Dienstleister für den Deutsche-Bank-Konzern, einschließlich der Postbank. Sie spielt eine wichtige Rolle beim Abarbeiten der Probleme im Zusammenhang mit einer IT-Umstellung bei der Postbank. Im vergangenen Jahr hatten sich Beschwerden von Kundinnen und Kunden gehäuft, die zeitweise nicht mehr auf Konten zugreifen konnten oder über Verzögerungen bei Baufinanzierungen klagten. Die Deutsche Bank hat nach eigenen Angaben bis Ende März den Rückstau bei den kundenkritischen Prozessen bewältigt.

Das fordern Verdi und DBV für Postbank-Angestellte in Essen

Verdi will für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro erstreiten. Der DBV fordert 14,5 Prozent mehr Geld für eine Laufzeit von 12 Monaten und die Einführung einer betrieblichen vollen Altersversorgung für die Beschäftigten. «Mit dem Warnstreik machen wir der Arbeitgeberseite deutlich, dass am 16. April nur ein angemessen hohes Gehaltsangebot verhandlungsfähig ist», teilte der DBV mit. Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen schließen und dabei auch Personal abbauen.

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