Mehr Rettungskräfte und Fahrzeuge für Essen

Die Stadt Essen braucht mehr Rettungskräfte und Rettungsfahrzeuge. Die Einsätze der Rettungskräfte werden immer häufiger und in Zukunft könnten die Kräfte und Fahrzeuge nicht mehr ausreichen. Es muss sich aber auch an anderen Stellen etwas ändern. Hier sind die aktuellen Pläne für den Rettungsdienst in Essen.

© Feuerwehr Essen

In Essen immer mehr Rettungseinsätze

Die Rettungskräfte der Feuerwehr Essen und der anderen Hilfsorganisationen müssen immer häufiger zu Einsätzen ausrücken und fahren mehr Krankentransporte. Die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr. 2021 waren es insgesamt 163.637 Einsätze, 2022 schon 164.234. Die Feuerwehr Essen geht davon aus, dass die Einsatzzahlen weiter steigen werden. Das liegt zum einen daran, dass Essenerinnen und Essener immer älter werden. Der Grund für die zahlreichen Krankentransporte liegt in der immer weiteren Spezialisierung in den Krankenhäusern, deshalb werden immer häufiger Patientinnen und Patienten hin und her transportiert.

Viele nutzen die 112 aber auch, weil sie einfach nicht weiter wissen und so werden die Rettungskräfte immer öfter zu Bagatellfällen gerufen, die eigentlich andere Mediziner behandeln könnten. Viele kennen sich mit den Strukturen nicht aus, wann sie wen anrufen können, wenn sie sich nicht gut fühlen oder verletzt haben. Deshalb knirscht es gewaltig bei den Rettungskräften und sie werden immer mehr gefordert, erklärt Ordnungsdezernent Christian Kromberg im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl.

© Radio Essen

Mehr Rettungskräfte und Fahrzeuge für Essen

Binnen 8 Minuten sollen in Essen die Rettungssanitäter bei den Patientinnen und Patienten sein. Dazu hat sich die Stadt selbst verpflichtet. Diese Regel gilt in ganz NRW. In der Hälfte der Fälle halten die Rettungskräfte die Zeit auch ein. In 90 Prozent der anderen Fälle sind die Rettungssanitäter innerhalb von 11 Minuten vor Ort. Um den steigenden Bedarf decken zu können, müssen 55 neue Fahrzeuge (Notfallrettungswagen, Fahrzeuge für den Krankentransport und Gerätwagen für die Rettung) angeschafft werden. Außerdem braucht die Stadt insgesamt 150 neue Rettungssanitäter. Die Stadt will selbst weiter Rettungssanitäter ausbilden und auch die Hilfsorganisationen werden ihre Kräfte aufstocken müssen. Neben Personal und Fahrzeugen hat die Stadt aber auch mit einem Gutachter die Standorte für die Rettungskräfte überprüft.

Neue Standorte in Essen für Rettungskräfte

In Essen gibt es aktuell 17 Rettungswachen und an sieben Essener Krankenhäusern sind Notärzte stationiert. Die Stadt Essen will im Essener Norden noch einen Standort für einen Notarzt suchen. Der Standort soll von Montag bis Freitag von 7 bis 15 Uhr besetzt werden und damit in den Spitzenzeiten die anderen Notärzte entlasten. Insgesamt sind im Norden fünf Notärzte im Einsatz, im Süden zwei. Außerdem sollen noch weitere Standorte ausgebaut bzw. verlegt werden. Die Stadt will eine neue Rettungswache in der Nähe der Zornigen Ameise für den Einsatz in Steele und Heisingen bauen. Dafür sucht sie gerade ein passendes Grundstück. Außerdem schon geplant eine neue Feuer- und Rettungswache an der Ruhrtalstraße für den Einsatz in Werden und Kettwig. Die Feuerwache in Borbeck soll weiter nach Westen ziehen, im neu geplanten Stadtteil Essen 51 soll wird ebenfalls eine Feuer- und Rettungswache geplant und auch in Steele und am Hafen will die Stadt neue Wachen bauen. Die anderen Gebäude der Feuerwehr müssen teilweise saniert und umgebaut werden. Die Stadt Essen muss jetzt einen Katalog mit Maßnahmen vorbereiten, wie sie die Technik, die Fahrzeuge und das Personal bekommen will. Die Ausgaben für den Rettungsdienst werden über das Gesundheitssystem von den Krankenkassen finanziert, die haben den neuen Plänen bereits zugestimmt.

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