Medikamenten-Mangel in Essen: So reagieren die Apotheken

Verschiedene Antibiotika, Tropfen zum Inhalieren oder Herzmedikamente: Im Moment ist der Bestand in den Apotheken in Essen knapp. Besonders fiebersenkende Arzneimittel, wie Fiebersäfte für Kinder, gehen den Apothekern aus. Dafür haben die Essener Apotheken aber verschiedene Lösungen.

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Apotheken in Essen sprechen von katastrophalen Umständen

Die Liste der fehlenden Medikamente bei der Westend-Apotheke in Frohnhausen ist lang. Jede Woche kommen neue nicht lieferbare Wirkstoffe dazu. Durch die starke Krankheitswelle momentan sei die Nachfrage nach Medikamenten noch größer als in den Vorjahren. Es sind aber nicht nur bestimmte Antibiotika, wie zum Beispiel Amoxicillin, die fehlen. Derzeit können unter anderem auch einige Augentropfen nicht geliefert werden, denn die Verschlusskappe stecke in Containern im Ausland fest, heißt es von Apothekenleiter Ulrich Lohmann aus der Apotheke in Frohnhausen.

"Die Frustration ist groß, denn wir möchten den Menschen, die zu uns kommen, natürlich bestmöglich helfen. Wir stehen deshalb auch im guten Kontakt zu umliegenden Apotheken und schicken Kunden dann auch woanders hin, wenn wir hier nicht mehr weiterkommen. Genauso kommen auch Kunden von anderen Apotheken zu uns. Wir suchen nach Lösungen und denken deshalb auch darüber nach, selbst unter anderem Fiebersäfte herzustellen, denn mittlerweile gibt es keine andere Lösung mehr", erzählt Lohmann weiter.

Arzneimittelversorgung in Essen ist trotzdem sichergestellt

Die Apotheke in der Rathaus-Galerie in der Innenstadt in Essen hat sich auf weitere Engpässe vorbereitet. Sie kann unter anderem Fiebersäfte mit Hilfe eines größeren Teams und durch die passende Ausstattung selbst herstellen, erzählt Apothekenleiter Peter Ricken.

"Wir haben früh angefangen, Grundstoffe, wie zum Beispiel Ibuprofen, auf Vorrat einzukaufen. Die Kunden können dann mit ihrem Rezept vom Arzt zu uns kommen und wir schauen, welche Grundstoffe wir an Antibiotika dahaben und mischen dann nach Absprache mit dem Arzt zum Beispiel einen Fiebersaft zusammen. Die eigens hergestellten Medikamente sind allerdings auch deutlich teurer. Das ist gerade für Menschen mit geringeren Einkommen sehr unfair und am Ende sind es vor allem die Kinder, die darunter leiden müssen."

Generell sei die Arzneimittelversorgung in Essen aber sichergestellt, bestätigt Hanno Höhn, Pressesprecher der Apotheken in Essen.

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