Krank in Essen: Viele Erkältungen im Juni

In Essen sind im Moment viele Menschen erkältet. Wie voll sind die Wartezimmer bei Ärzten in Essen? Wir haben mit einigen Praxen gesprochen.

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Wartezimmer in Essen: So voll ist es!

Eigentlich sollte der Sommer längst bei uns sein. Trotzdem hört man Freunde und Arbeitskollegen regelmäßig die Nase hochziehen. Die Wartezimmer sind unterschiedlich voll. Es gibt immer starke Schwankungen. Markus Reil, Hausarzt aus Katernberg sagt, dass sei für diese Zeit nicht ganz ungewöhnlich. Auch wenn eigentlich der Sommer schon bei uns in Deutschland sollte, gibt es unterschiedlich viele Erkältungen. Die meisten seien harmlose Erkältungen. Er sagt: Die Vergleichszahlen vom Robert-Koch-Institut (RKI) zeigen, dass es ungefähr so viele Krankheitsfälle gibt, wie vor der Coronapandemie (5000 Atemwegsinfekte auf 100.000 Einwohner).

Die häufigsten Infekte treten bei Kindern und Jugendlichen auf - sind aber harmlos. Der Hausarzt sagt, es gab bei Kindern mehrere Fälle von Ringelröteln, das sei aber normal. Schwere Verläufe bei Erwachsenen sind selten. Es gibt vermehrt Fälle von Keuchhusten. Ein Grund dafür kann sein, dass es während der Coronapandemie weniger Standardimpfungen gab. Direkte Nachwirkungen von der Pandemie lassen sich nicht feststellen. Die Temperaturschwankungen spielen dabei eine große Rolle. Was sich allerdings verändert hat, ist die Krankheitswahrnehmung. Wer krank ist, bleibt lieber mal Zuhause und lässt sich länger krankschreiben, um die Arbeitskollegen nicht anzustecken. Hier seien die Patienten aufmerksamer geworden, sagt Reil.

Er vermutet, das die Krankheitsfälle in den Ferien runtergehen.

Mitarbeiter in Essen krank: Arbeitskollegen fangen Arbeit auf

Dr. Tobias Ohde, Facharzt für innere Medizin sagt, dass neben den Patienten auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krank sind. Viele sind krankgeschrieben und können nicht arbeiten. Das führt dazu, dass Arbeitskollegen die Arbeit "auffangen" müssen. Es kommt also zu volleren Wartezimmer und mehr Wartezeit. Grund dafür seien unter anderem ständige Wetterwechsel. Außerdem sagt er, dass alle Patienten über eine grundsätzliche Angeschlagenheit und Erschöpftheit klagen.

Kinderarzt aus Essen über Erkältungen und Infektionen

Engelbert Kölker und sein Team freuen sich eigentlich immer auf das Sommerloch in den Wartezimmern. Jetzt warten sie vergeblich. Die Wartezimmer sind aktuell zwar nicht so voll wie im Dezember oder Februar, aber voller als es im Juni eigentlich zu erwarten ist. Auch er sagt, dass die ständigen Temperaturunterschiede dazu führen, dass wir häufiger krank werden. Die häufigsten Krankheiten sind Erkältungen, Racheninfektionen oder bakterielle Infekte. Erwachsene seien häufiger betroffen als Kinder. Ein Großteil von ihnen kann trotzdem arbeiten.

Sein Tipp: Wer Fieber hat oder sich richtig schlapp fühlt, sollte man sich zuhause auskurieren. Wenn die Nase läuft, sollte man das im Auge behalten, kann aber mit Rücksicht auf andere arbeiten gehen.

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