Impfzentrum Essen ändert Abläufe bei Astrazeneca

Das Impfzentrum in Essen reagiert auf die Änderungen bei der Astrazeneca-Impfung. Wer bei der ersten Impfung Astrazeneca bekommen hat, kann ab sofort bei der zweiten Biontech oder Moderna bekommen.

Impfzentrum Essen Schild an Wand
© Radio Essen/Kostas Mitsalis

Neue Regeln für Corona-Impfung in Essen

Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission ist seit Donnerstag eindeutig: Impflinge, die beim ersten Mal mit Astrazeneca geimpft wurden, können ab sofort beim zweiten Mal mit Biontech oder Moderna geimpft werden. Eine solche Kreuzimpfung erhöht die Schutzwirkung, heißt es. "Wir setzen die Empfehlung der Stiko eins zu eins um", sagt der Leiter des Essener Impfzentrums Stefan Steinmetz auf Radio Essen-Nachfrage. Das bedeutet: Wer nach seinem ersten Termin mit Astrazeneca zur Zweitimpfung kommt, kann auswählen: Erneut Astrazeneca oder ein mRNA-Impfstoff (Biontech oder Moderna)? Für die Änderungswünsche "ist genug Impfstoff da", betont Steinmetz. Aktuell gibt es im Impfzentrum in der Messe jeden Tag rund 500 Zweitimpfungen nach der Erstimpfung mit Astrazeneca.

Impflinge in Essen können Zweitimpfung vorziehen

Der Leiter des Essener Impfzentrums ist auch dafür, dass Astrazeneca-Impflinge ihre Zweitimpfungen vorziehen. Bei der Zweitimpfung mit Astrazeneca sollten bisher im Idealfall zwölf Wochen liegen. Wer sich nun bei der zweiten Impfung für einen mRNA-Impfstoff entscheidet, kann sich theoretisch schon nach vier Wochen das zweite Mal impfen lassen. "Das hilft uns enorm gegen die Delta-Variante", sagt Steinmetz. Studien gehen davon aus, dass nur zwei Impfungen einen guten Schutz gegen Delta liefern. "Die Terminänderungen kriegen wir organisatorisch auf jeden Fall hin", meint der Leiter des Impfzentrums.

Ärzte in Essen sauer über kurzfristige Änderung

Viele Essener Arztpraxen sehen das nicht so entspannt. Die niedergelassenen Ärzte haben noch keinen Beschluss der Impfkommission vorliegen, nur einen Entwurf, sagt ein Hausarzt aus Katernberg. Außerdem bedeuten die Änderungen einen hohen organisatorischen Aufwand für die Praxen. Das kritisiert auch die Kassenärztliche Vereinigung. "Die Stiko-Entscheidung wird den ohnehin hohen Arbeitsaufwand der Praxen in den kommenden Wochen noch einmal immens erhöhen", sagt Dr. Frank Bergmann, der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Er hätte sich im Vorfeld bessere Absprachen gewünscht. Die KV empfiehlt den Ärzten nun mit ihren Impflingen, die eine zweite Astrazeneca-Impfung bekommen sollen, Kontakt aufzunehmen. Dann könnte der entsprechende Impfstoff bestellt werden.

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