Heiß, Heißer, Hitzewelle in Essen

Uns hat der Sommer richtig fett erwischt! Hitzerekorde am laufenden Band, die Radio Essen-Baum-Bucket-Challenge für trockene Bäume und die große Suche nach Abkühlung. Wir haben für Euch die wichtigsten Infos und Tipps zur Hitzewelle in Essen zusammengetragen.

Holzthermometer zeigt 40 Grad mit knalliger Sonne dahinter
© Pixabay

Hitzerekord im Juli mehrmals geknackt

Ende Juli hatte es richtig in sich. Rekordwoche in Sachen Temperaturen, da haben wir gleich den Rekord vom Rekord geknackt. Mittwoch am 24. Juli hat der Deutsche Wetterdienst in Schuir offiziell 38,0 Grad gemessen. Der vorherige Rekord stammt aus dem Jahr 2003 und lag im August bei 36,6 Grad. Darüber hat der Donnerstag (25. Juli) aber nur gelacht. Da haben wir in Essen schon wieder einen neuen Hitzerekord aufgestellt. Der Deutsche Wetterdienst hat an seinem offiziellen Messpunkt in Schuir 40,0 Grad gemessen.


Warum ist die Temperatur an der Messstation oft geringer als die auf Euren Thermometern?

Die Messstation liegt relativ weit oben in unserer Stadt. Deshalb werden dort teilweise geringere Temperaturen gemessen als etwa in der Innenstadt. Zwischen den dichten Bauten bei uns in der Stadt ist es meistens noch etwas wärmer. Da staut sich die Hitze auch mehr. Aber nur die Temperaturen an den offiziellen Messstationen gelten für die Wetteraufzeichnungen.


Höchste Waldbrandgefahr in Essen

Bei 35 Grad und mehr ist die Stadt quasi ausgetrocknet. Zumindest was die Böden und Wälder angeht. Bei uns in Essen herrscht deshalb gerade die höchste Waldbrandgefahr. Aktuell darf nicht in den Wäldern geraucht werden. Aber auch auf Wiesen soll keiner grillen oder Zigaretten einfach unbedacht auf die Straße weggeschnippen. Schon ein Funke könne bei den aktuellen Temperaturen einen Brand auslösen, sagt die Feuerwehr. Sie musste zum Beispiel die Tage einen Böschungsbrand an einer Autobahn löschen.

Auch in Bochum hatten rund 2.000 Kubikmeter Grünabfälle und Kompost Feuer gefangen. Es gab eine große Rauchsäule und einen beißenden Geruch, der auch in vielen Stadtteilen bei uns zu riechen war. Das haben uns viele von Euch gemeldet, zum Beispiel aus Freisenbruch, Horst, Rüttenscheid und Holsterhausen.

Trockenheit: Bäume in Essen brauchen unsere Hilfe

Die extreme Hitze hat schon im letzten Jahr gezeigt, dass der Boden, die Wiesen und Wälder in Essen zu wenig Wasser bekommen. Kurze Regenschauer reichen nicht aus. Es müsste tagelang stärker durchregnen, damit die Böden nicht mehr so trocken sind und das Wasser auch an den Wurzeln der Bäume ankommt. Die Stadt hatte deshalb schon an den sehr heißen Tagen im Juni darum gebeten, dass alle Essener helfen die Straßenbäume vor seiner Tür zu gießen. Grün und Gruga schafft es nicht jeden Tag alle Bäume in der Stadt zu bewässern. Vor allem die jungen Bäume kommen mit Hitze und Trockenheit nur schwer klar und brauchen sehr viel Wasser. Die Stadt empfiehlt möglichst spät am Tag und gleichmäßig zu gießen.


Karte zeigt Bäume, die Wasser brauchen

Die Stadt hat dafür extra eine Karte entworfen. Auf der könnt Ihr schauen, wo bei Euch in der Nähe ein Baum steht, der dringend Wasser braucht. Jedes Symbol steht für einen jungen Baum. Unter anderem in Altendorf, Frohnhausen, dem Südostviertel und Bredeney stehen besonders viele dieser Bäume.

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Bäume gießen mit "Essen packt an"

Die Helfer von "Essen packt an" gießen seit Wochen regelmäßig die Bäume in Essen. Sie treffen sich immer an anderen Orten und waren zum Beispiel schon im Krupp-Park in Westviertel, in der Innenstadt und an der Grünen Mitte. Bisher haben sie schon über 35.000 Liter Wasser gegossen. Dafür werden sei auch richtig kreativ. Im Krupp-Park hatten sie zum Beispiel auf zwei Autos jeweils einen 1.000-Liter-Tank montiert. Dann wurde das Wasser mit Gießkannen an den Bäumen verteilt. Wer noch helfen will, Bäume zu gießen, findet hier Ansprechpartner von "Essen packt an".


© Radio Essen

Auch Feuerwehr und Grüne helfen beim Bäume gießen

Im Kampf gegen die Hitze haben auch Grünen-Politiker die Bäume in unserer Stadt gegossen. Dafür waren sie mit Lastenrädern unterwegs. Gleichzeitig verteilen sie Plakate. Damit sollen alle Essener dazu aufgefordert werden, Bäume zu gießen. Auch die Feuerwehr hilft mit, Bäume an den Straßen zu gießen. Die Freiwillige Feuerwehr soll möglichst alle drei Tage gießen, ungefähr 60 bis 80 Liter pro Baum, sagt Feuerwehrsprecher Mike Filzen. Die Berufsfeuerwehr versucht aktuell abends zu Schichtende jeweils eine Stunde zu gießen.

Radio Essen-BaumBucketChallenge

Macht mit bei der Radio Essen-BaumBucketChallenge #rebaumbucketchallenge! Teresa Ledabyl und Joshua Windelschmidt von Radio Essen am Morgen erklären, wie es geht.

Unter dem Hashtag #rebaumbucketchallenge wollen wir auch den Bäumen in der Stadt was Gutes tun. Unsere Morgenmoderatoren Teresa Ledabyl und Joshua Windelschmidt haben die Challenge gestartet und die Bäume vor dem Radio Essen-Studio in der Lindenallee gegossen. Dann haben sie Oberbürgermeister Thomas Kufen nominiert, die Feuerwehr und natürlich Euch. Die Challenge könnt Ihr auf Instagram verfolgen in der Highlight-Story "BaumBucket".


Kostenlose Getränke für Obdachlose bei Hitze

Die heißen Temperaturen treffen auch die Obdachlosen in unserer Stadt besonders hart. Oft haben sie nicht genug Wasser zu trinken und dehydrieren dadurch schneller. Deshalb werden an sehr heißen Tagen in der Innenstadt kostenlose Getränke verteilt. "Essen packt an" verteilt Wasser, Cola und andere kalte Getränke. Jeden Dienstagabend ziehen die Mitglieder mit einem Bollerwagen durch die Innenstadt. In besonders heißen Wochen, wie jetzt Ende Juli gehen sie extra nochmal am Wochenende los. Kleine Wasserflaschen gibt es auch in der Notunterkunft "Raum 58" für alle Obdachlosen, die dort übernachten.

Außerdem versorgt der Verein "FairSorger Essen e.V." drei Mal pro Woche an der St. Gertrudikirche Obdachlose mit Essen und Getränken, freitags auch mit Kleidung und Hygieneartikeln. Außerdem hat er in der Lichtburg Getränke deponiert, die sich Obdachlose zu Öffnungszeiten der Lichtburg am Kassenhäuschen abholen können.

Wo gibt es Abkühlung in Essen?

Wer nicht gerade absoluter Hitze-Fan ist, der versucht bei fast 40 Grad nur so wenig wie möglich vor die Tür zugehen und drinnen den Quadratmeter zwischen Kühlschrank und Ventilator nicht zu lange zu verlassen. Wenn Ihr aber doch vor die Tür müsst, dann haben wir ein paar Orte und Tipps, wie Ihr Euch immer zwischendruch abkühlen könnt.


Ausflug in die Kälte-Kammer?

Einen richtig kalten Ort gibt es bei "Fusion 5 Performance" im Südviertel. Da wird Kryotherapie angeboten. Heißt, bei bis zu -190 Grad werdet Ihr für maximal zwei Minuten in eine Art Dusche gestellt und ordentlich dampfend runtergekühlt. Die Therapie wird im Bereich Gesundheit zum Beispiel bei Rheumakranken angewendet. Oder wie hier auch für Athleten zur Vorbereitung auf einen Wettkampf. Denn durch die Kälte-Kammer fühlen sie sich fitter, Muskelkater geht weg und sie sind bereit für eine gute Leistung. Für kurze Zeit soll man das Gefühl haben zu erfrieren, wenn Ihr dann aber aus der Kammer rauskommt, schüttet der Körper Glückshormone aus, weil man quasi "überlebt" hat. Klingt sehr extrem, aber soll helfen. Stadtreporterin Larissa Rosellen hat es mal ausprobiert.

© Radio Essen

Kühle Orte in Essen

Wenn Euch der Kälte-Schock in der Kryokammer etwas zu viel ist, dann hat Stadtreporterin Larissa Schmitz ein paar Orte, die besser in den Alltag passen. Vielleicht sorgt ein Abstecker in den Supermarkt, in den Dom oder in den Enten-Teich für Abkühlung.


© Radio Essen

Reiseziel: Abkühlung

Von Katernberg bis Werden fühlt es sich an den Hitze-Tagen eher an wie in der Sahara. Dabei fahren doch immer Sommer alle in den Urlaub, weil sie es woanders schön warm haben wollen. Tja, wollt Ihr wirklich noch mehr Hitze erleben? Ne, oder? Radio Essen-Stadtreporter Marcel Kleer hat drei attraktive und vor allem kühle Urlaubsorte rausgesucht. Vielleicht noch ein Last-Minute-Tripp wert?

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