Geschichte per App in Essen: Flucht aus dem KZ-Außenlager nachempfinden

Zwei Mädchen aus Essen haben ein besonderes Geschichtsprojekt auf die Beine gestellt. Sie haben den Fluchtweg von jüdischen Zwangsarbeiterinnen nachgezeichnet. 1945 sind sie aus dem KZ-Außenlager Humboldstraße geflohen. Die Flucht könnt Ihr per App durch Essen nachempfinden.

© Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv / Mädchengymnasium Borbeck

Eine App durch Essen zeigt die Flucht und Verstecke der Jüdinnen

März 1945: Sechs jüdische Frauen fliehen aus dem KZ-Außenlager von der Humboldstraße in Fulerum ins Essener Nordviertel, während Essen bombardiert wird. In Fulerum angekommen, können sie sich bei Essener Familien verstecken, bis der Krieg vorbei ist. Damit haben die Familien den Frauen das Leben gerettet und ihr eigenes Leben riskiert.

Die Verstecke und der Fluchtwege haben zwei Schülerinnen am Mädchengymnasium Borbeck nachverfolgt und in einer Ausstellung sowie einer App aufbereitet. Heute sieht alles zwar etwas anders aus, aber die Fluchtwege und Verstecke sind noch da und jeder kann sie besichtigen. Viele Häuser haben den Krieg überstanden und stehen noch. Elisabeth und Amelie, die beiden Abiturientinnen, haben alles mit Fotos und Videos dokumentiert und eine App entwickelt. Damit kann jeder die Strecke nachlaufen und sich ansehen, wie es damals dort ausgesehen hat und wie es heute aussieht.

Für ihre Arbeit haben die Mädchen einen Geschichtswettbewerb gewonnen. Der Wettbewerb „Remember Resistance 33-44“ wird von der Gedenkstätte "Deutscher Widerstand" und vom Verein "Gegen das Vergessen" organisiert.

© Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv / Mädchengymnasium Borbeck
© Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv / Mädchengymnasium Borbeck

Ausstellung im Mädchengymnasium Essen-Borbeck zu sehen

Am Mittwochabend (18.01.) haben die beiden Mädchen ihre Arbeit in der Aula ihrer Schule, im Mädchengymnasium Borbeck präsentiert - vor Eltern, Lehrerinnen, Mitschülerinnen und Gästen aus der Politik. Die Ausstellung ist eine Wanderausstellung und geht jetzt nach dem Eröffnungsabend in Essen auf Reisen.

Wenn Ihr den Fluchtweg der Jüdinnen per App nachverfolgen wollt, könnt Ihr das jederzeit tun. Er ist als Weg in der Biparcours-App, einer Lern-App des Landes NRW, zu finden.

© Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv / Mädchengymnasium Borbeck
© Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv / Mädchengymnasium Borbeck

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline