Galeria Karstadt Kaufhof in Essen: Wie geht es ehemaligen Mitarbeitenden heute?

Früher bei Kaufhof oder Karstadt an den Kassen und als Verkaufsberatung, jetzt ein anderer Job. Immer mehr Mitarbeitende bei Galeria in Essen gehen den Weg und geben ihren alten Job auf.

© Kostas Mitsalis / Radio Essen

Ehemalige Galeria-Mitarbeitende in Essen arbeiten jetzt ohne Existenzängste

Existenzängste in Essen? Nein, danke! Immer mehr Galeria Karstadt Kaufhof-Mitarbeitende orientieren sich beruflich um und wollen das Auf und Ab des Unternehmens nicht mehr mitmachen. Die meisten suchen einen sicheren Job, bei einem soliden Arbeitgeber. Die Kaufhausschließungen und die Massenentlassungen bei Galeria Karstadt Kaufhof haben viele zermürbt. Sie mussten neue Jobs suchen und finden diese oft bei der Stadt Essen. Zuletzt hat die Stadtverwaltung 15 ehemalige Karstadt- oder Kaufhof-Beschäftigte eingestellt. Sie arbeiten, zum Beispiel, im Callcenter der Stadt, wie Ulrich Bartel. Seinen alten Job im Kaufhof am Hauptbahnhof Essen vermisst er überhaupt nicht. Dort hat er gearbeitet, bis das Kaufhaus dicht gemacht wurde. Bartel stand vor dem Nichts und hat sich bei der Stadt Essen beworben. Jetzt hat er geregelte Arbeitszeiten, bekommt mehr Geld als in seinem alten Job und muss keine Existenzängste mehr haben.

Ausbildung bei der Stadt Essen mit Mitte 40

Mike Ehm ist glücklich mit seinem neuen Job in der Wohngeldstelle © Kostas Mitsalis / Radio Essen
Mike Ehm ist glücklich mit seinem neuen Job in der Wohngeldstelle
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Ein Job bei Kaufhof war früher ein guter Job, ein sicherer Job. Das dachte auch Mike Ehm und fing als junger Mann im Kaufhaus an. Inzwischen gilt Galeria Karstadt Kaufhof oftmals als eher unseriöser Arbeitgeber, was am Management der letzten Jahre liegt. Zudem gab es Gehaltskürzungen, Entlassungswellen und Kaufhausschließungen, womit der Handelskonzern seit Jahren negative Schlagzeilen macht. Das führt dazu, dass immer wieder Mitarbeitende andere Wege einschlagen. So auch Mike Ehm. Er wechselte erst vom Kaufhof-Kaufhaus am Hauptbahnhof zur Konzernzentrale nach Essen-Bredeney. Aber auch da war sein Job nicht sicher. Mike und seine Kollegen mussten bei jeder Entlassungswelle um ihre Jobs zittern. Damit ist seit diesem Sommer Schluss. Mike arbeitet bei der Stadt Essen in der Wohngeldstelle. Er geht auch wieder zur Schule und macht gleichzeitig eine Ausbildung bei der Stadtverwaltung. Die Entscheidung war goldrichtig, sagt der ehemalige Verkäufer und blüht bei der Stadt jetzt richtig auf. Nachts kann er wieder ruhig schlafen, weil er keine Angst mehr haben muss, den Job zu verlieren.

Das Image der Galeria-Belegschaft - Stadt Essen sieht viel Potential

Die Stadt Essen stellt ehemalige Karstadt- oder Kaufhof-Beschäftigte gerne ein. Sie gelten als motiviert und sind meist schon gut ausgebildet, sagt der Leiter der Personalabteilung der Stadt, Hartmut Peltz. Bei jeder Kaufhaus-Schließung landen viele Bewerbungen von Verkäuferinnen und Verkäufern bei der Stadt. Die Chancen angenommen zu werden, seien ziemlich gut, auch wenn viele etwas älter sind. Sie haben Erfahrung im Umgang mit Menschen und das zählt, sagt der Personaldezernent.

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