So funktioniert der Fischlift am Wehr in Essen
In Essen wurde heute (17. August) ein Fischlift offiziell eröffnet. Der Aufzug für Bachforellen, Brassen und andere Fischarten ist 9 Meter hoch und damit können die Fische vom Baldeneysee runter in die Ruhr oder auch umgekehrt hochfahren. Damit Fische die Ruhr ungehindert rauf- und runterschwimmen können, wurde der Lift quasi in die Staumauer eingebaut. Für eine sonst übliche Fischtreppe war am Stauwehr am Baldeneysee kein Platz.
Durch die Strömung werden die Fische angelockt und wissen, wo sie hin schwimmen sollen. Am "Einlass" schwimmen die Tiere in eine Art Trichter. Dann gehen dieTüren zu und ein Lift fährt hoch, der zweite Lift fährt gleichzeitig runter. Das passiert zwei Mal pro Stunde.
Das hat der Fischlift gekostet
Das Projekt hat fast 7 Millionen Euro gekostet und ist bisher weltweit der erste Aufzug für Fische. Der Ruhrverband hatte aber keine andere Wahl: Laut einer EU-Richtline müssen alle europäischen Gewässer in einen guten bis sehr gute ökologischen Zustand versetzt werden. Davon profitieren jetzt die Fische. Die konnten früher die Ruhr unbeschwert rauf und runter schwimmen. Dann wurden immer mehr Stauseen mit ihren hohen Mauern gebaut. Jetzt werden an den Mauern der Wehre Fischtreppen gebaut oder so ein Lift, wie der bei uns in Essen.
Den Fischen zugucken
Durch große Scheiben kann man die Fische bei ihren Lift-Fahrten beobachten. Dafür gibt es auch Kameras. Der größte Passagier war bisher ein Wels mit einer Länge von etwa 1,40 Meter. Das ist ein Raubfisch, der vielleicht auch nur am Lift auf Fischfutter gewartet hat, schließlich wird durch die Strömung hier viel Nachschub angespühlt. Die Mitarbeiter des Ruhrverbander wollen jetzt ein Jahr lang genau beobachten wie sich die Fische am Wehr verhalten und können immer wieder kleine Änderungen vornehmen.
