Feuerwehr Essen übt Großeinsatz nach Explosionsalarm

Die Feuerwehr Essen hat heute Nachmittag (11. Juni) eine Großübung durchgeführt. Simuliert wurde eine Explosion von Propangasflaschen in einem mehrstöckigen Gebäude. Hier lest Ihr den genauen Ablauf und ein erstes Fazit der Feuerwehr.

Die Feuerwehr Essen bei ihrer Großübung in Rüttenscheid.
© Feuerwehr Essen

Essen: Großübung der Feuerwehr sorgt für Aufregung

Kurz nach 15 Uhr ging es los: In der Leitstelle geht der vorbereitete Anruf ein. Das Szenario: Im 3. Obergeschoss des Steag-Heizwerkes in Rüttenscheid, nur wenige hundert Meter von der A52 und dem Krupp-Krankenhaus entfernt, hat es einen lauten Knall und starke Rauchentwicklung gegeben. Der Betriebsleiter meldet außerdem, dass eine Firma mit Umbauarbeiten beschäftigt war und sich eine Besuchergruppe im Gebäude aufhielt. Für die Feuerwehr heißt das: MANV (Massenanfall von Verletzten) auslösen und weitere Kräfte alarmieren. Die Menschenrettung wird eingeleitet und die Versorgung von Verletzten vorbereitet. Die Übung beginnt.

Feuerwehr Großübung in Rüttenscheid

Alle beteiligten Rettungskräfte wissen vorher nichts von der Übung, sie ist bis zum Beginn des Einsatzes streng geheim gehalten worden. Die Schauspieler, die die 30 Verletzten spielen und dafür realistisch geschminkt werden, kommen extra vom DRK Pinneberg, damit nichts durchsickert. So sollen alle Abläufe möglichst unvorbereitet stattfinden, wie bei einem realen Einsatz. Die Übung selbst wird von einer Forschungsgruppe der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg (HAW) und der Universität Duisburg-Essen begleitet. Dazu wurden im Vorfeld extra Kameras aufgestellt, um die Übung zu filmen und das Verhalten der Einsatzkräfte später analysieren und auswerten zu können. Die Übung fließt damit in das Forschungsprojekt MANV (Massenanfall von Verletzten) an der HAW ein.

Großübung in Essen: viele Hilfsorganisationen beteiligt

Die beteiligten Einsatzkräfte kommen von der Feuerwehr Essen, der Freiwilligen Feuerwehr, den Maltesern, Johannitern, dem Arbeiter Samariter Bund und dem Deutschem Roten Kreuz. Aus Borken ist außerdem ein Patiententransportzug dabei, der unter dem Vorwand einer Funkübung kurz vor der eigentlichen Übung schon nach Essen gelockt worden ist.

Nach der vorgetäuschten Explosion geht es vor allem um das Zusammenspiel der Einsatzkräfte vor Ort und die Rettung und Evakuierung der Menschen im Gebäude. Im Fokus steht dabei die Zeit, in der es gelingt alle in Sicherheit zu bringen und zu versorgen. Der Knall der Explosion, Rauch, die Brandmeldeanlage, geschminkte Schauspieler und die Sirenen und Hektik vor Ort sorgen für ein möglichst realistisches Stress-Level. Am Ende ist es zwar für alle nur eine Übung, für die beteiligten Rettungskräfte aber auch eine Überprüfung ihrer Leistungsfähigkeit.

Übung in Essen: Feuerwehr zieht erstes Fazit

Gegenüber Radio Essen gab es unmittelbar nach Abschluss der Großübung schon ein erstes Fazit. Grundsätzlich sei man sehr zufrieden, sagte Feuerwehr-Sprecher Christoph Riße. Auch wenn es immer ein paar Stellschrauben gebe, an denen man nachjustieren könne. Insgesamt hätten das Zusammenspiel der Einsatzkräfte und die Abläufe aber gut funktioniert. Sogar das Wetter habe mitgespielt, sagt Riße - wobei das für die Einsatzkräfte selbst vor allem anstrengend war: Bei 25 Grad und Sonne mit voller Montur in den 3. Stock in 17 Meter Höhe und da Menschen raustragen sei schon anstrengend.

Die Feuerwehr Essen bedankt sich außerdem beim Universitätsklinikum Essen, dem Elisabeth-Krankenhaus Essen, der Evangelischen Huyssens Foundation Essen-Huttrop und dem Alfried Krupp Krankenhaus in Rüttenscheid, die bei der Großübung ebenfalls eingebunden waren.

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