Essen will mehr Bits und Bytes anbieten

Die Stadt Essen will das Glasfasernetz deutlich ausbauen. Das ist dringend nötig, weil in Essen bisher nur sehr wenige Häuser damit versorgt sind. Der Ausbau ist kompliziert. Es gibt aber inzwischen einen Plan.

Neue Leitungen werden an einer Straße verlegt (Symbolbild).
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Neues Glasfasernetz für Essen

Die Lage ist fast schon dramatisch. 2030 wird die heute bestehende digitale Infrastruktur für die Versorgung der Unternehmen und Haushalte in Essen nicht mehr ausreichen. Der Datenbedarf verdoppelt sich alle drei bis vier Jahre und dann reicht das, was an Kabeln in der Erde liegt in Essen nicht mehr. Essen steht jetzt schon auf einem der hinteren Plätze bei der Versorgung verglichen mit anderen Ruhrgebietsstädten. Gerade einmal 5 Prozent der Gebäude in Essen sind direkt an ein Glasfasernetz angeschlossen. Deshalb will die Stadt endlich voran kommen und hat mit einem Unternehmen ein Plan ausgearbeitet, dem die Politiker Ende November im Rat zustimmen sollen.

Das ist der neue Plan für eine bessere digitale Versorgung in Essen

Die Stadt will private Investoren suchen, die die Kosten für den Ausbau des Glasfasernetztes übernehmen. Das sind rund 180 Millionen Euro schätzt die Stadt und will die nicht bezahlen. Gleichzeitig will sie aber auch Mitspracherecht in einer noch zu gründenden Gesellschaft haben, um dafür zu sorgen, dass das Netz auch bis in die entfernten Stadtteile reicht. Denn private Unternehmen verlegen immer nur da Glasfaserkabel, wo es sich für sie auch lohnt. Die Stadt muss das aber ändern, um weiter mit anderen Städten mitzuhalten. Das neue Unternehmen soll ruhrfibre heißen. Die Stadt will sich mit einer Million Euro daran beteiligen und sich damit Stimmrechte und Einfluss sichern. Die Gesellschaft soll sich um den Ausbau des Glasfasernetztes kümmern, die Anschlüsse selbst sollen über andere private Anbieter vermarktet werden. Für die Verlegung der Kabel will die Stadt auch eigene Kanäle, Abwasserkanäle und U-Bahn-Tunnel nutzen. Das spart Kosten und Zeit und es gibt weniger Baustellen.

Die Stadt Essen hatte schon einmal einen ähnlichen Versuch gestartet so die Versorgung zu verbessern. Das Projekt essen.net ist aber gescheitert, weil die Stadt zu viel Geld für den Ausbau des Glasfasernetzes hätte ausgeben müssen. Jetzt will sie das ändern und hofft mit dem neuen Partner aus Düsseldorf, der Strategie- und Finanzberatung Rautenberg & Company erfolgreicher zu sein.

Nachtrag: Das Unternehmen kommt nicht, wie Anfang geschrieben aus der Schweiz, sondern aus Düsseldorf. Wir haben das im Artikel nachträglich geändert.

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