Essen: Was die Suchthilfe und "Mister Cannabis" zur Legalisierung sagen

Die geplante Legalisierung von Cannabis sorgt bei uns in Essen für unterschiedliche Reaktionen. Für die Essener Suchthilfe ist die Entscheidung von Gesundheitsminister Lauterbach der richtige Weg: Dort rechnet man nicht damit, dass in Zukunft mehr Menschen in Essen Cannabis rauchen werden. Wir haben uns umgehört, was man hier in Essen über die Freigabe denkt.

© Suchthilfe Essen

Essen: Das soll sich in Zukunft ändern

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch Eckpunkte für eine Cannabis-Legalisierung in Deutschland beschlossen. Nach den Plänen der Ampel-Koalition sollen Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm "Genusscannabis" sollen straffrei, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in "lizenzierten Fachgeschäften" und möglicherweise auch Apotheken ermöglicht werden.

Essen: Legalisierung noch keine beschlossene Sache

Ob es wirklich dazu kommt, ist aber noch offen. Internationale und europarechtliche Regeln zum Umgang mit Cannabis könnten der Legalisierung in Deutschland entgegenstehen. Der rechtliche Rahmen biete "begrenzte Optionen, das Koalitionsvorhaben umzusetzen", heißt es auch in dem vom Kabinett beschlossenen Eckpunktepapier. Ein konkreter Gesetzentwurf soll deshalb erst vorgelegt werden, wenn sich abzeichnet, dass es von der EU gegen die geplante Cannabis-Freigabe keine rechtlichen Einwände gibt. Die einzelnen Eckpunkte der Regierung findet Ihr hier. Die Meinungen der Essener fallen unterschiedlich aus.

© Radio Essen

Der Betreiber von "Mister Cannabis Essen" in Rüttenscheid Jan Reder freut sich bereits sehr auf die Legalisierung. Das würde seinen Laden ordentlich ankurbeln und ihm neue Möglichkeiten geben, sein Geschäft auszubauen.

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Frank Langer von der Suchthilfe Essen hat mit uns gesprochen und erzählt, wo Probleme und Hoffnungen für ihn liegen. Durch die Cannabis-Legalisierung erhofft er sich zum Beispiel, dass mehr Leute zur Suchtberatung gehen statt die Sucht unbehandelt zu lassen, weil sie etwas Illegales tun.

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