Essen: Sturm Sabine verursacht über 150 Feuerwehreinsätze - Bahn stellt Betrieb ein
Veröffentlicht: Montag, 10.02.2020 13:28
Sturm Sabine hat in der Nacht von Sonntag auf Montag (10.02.) in NRW gewütet. Auch in Essen sind Bäume umgestürzt und Dachziegel von Dächern geflogen. Die Feuerwehr Essen hat in der Nacht eine erste Bilanz zur Sturmnacht gezogen. Der Bahnverkehr in NRW bleibt auch am Montag noch von Sturm Sabine betroffen.
Feuerwehr Essen zu Sturm Sabine: Zwischenbilanz
Die Feuerwehr Essen hatte sich im Vorfeld auf einen stressigen Abend vorbereitet. Insgesamt standen 530 Einsatzkräfte der Feuerwehren, des THW, des DRK und DLRG bereit. Gegen Mitternacht zieht die Feuerwehr eine erste Bilanz: Mit Blick auf die Vorhersagen, war der Abend eher ruhig, heißt es. Von 12 bis 24 Uhr gab es knapp 100 Einsätze für die Feuerwehr Essen. Die meisten Einsätze davon waren in den nördlichen Stadtteilen. Unter anderem musste die Feuerwehr zu umgestürzten Bäumen, losen Dachziegeln oder abgeknickten Dachantennen ausrücken. Aber auch ein umgekipptes Baustellenklo und ein Trampolin haben die Feuerwehr beschäftigt. Insgesamt gab es eine Verletzte. Eine 47-jährige Frau wurde am Sonntagmittag in Essen-Heisingen von einer herabstürzenden Schieferplatte getroffen.
Auch am Montag musste die Feuerwehr noch mal zu über 50 Einsätzen ausrücken (Stand: 15 Uhr), die durch den starken Wind verursacht wurden. Dabei blieb es aber bei umher wehenden Ästen, umgeknickten Bäumen oder Baugerüste, die gesichert werden mussten. Zum Vergleich: Bei Pfingststurm Ela waren mehr als 4.000 Kräfte im Einsatz, weil die Schäden deutlich heftiger waren.
Bahnverkehr in Essen komplett eingestellt
Die Deutsche Bahn hat am Sonntagabend bundesweit den Fernverkehr eingestellt, in NRW fahren auch keine Züge im Regional- und Nahverkehr. Auf den Schienen und Oberleitungen sind zu viele Bäume. In den frühen Morgenstunden will die Deutsche Bahn die Strecken absuchen. Wir halten Euch auf dem Laufenden, wenn wir wissen, ab wann die Bahnen heute wieder fahren.
Alarmsirene sorgt für viele Anrufe bei der Polizei
Aus dem gesamten Stadtgebiet erreichten die Polizei Essen in der Nacht Anrufe: Eine Alarmsirene würde durchgehend ertönen. Die Polizei gibt aber schnell Entwarnung: Die Alarmsirene stammte von einem Baukran an der Segerothstraße. Da wird aktuell ein neues ADAC-Gebäude gebaut. Der Baukran wurde gegen den Sturm extra abgesichert, sodass er nicht umfällt. Allerdings hat er einen Wind-Sensor eingebaut, der Alarm schlägt, wenn es zu windig wird. Es dient als Vorsichtsmaßnahme, damit die Bauarbeiter rechtzeitig bei starkem Wind auf den Kran achten, sagte der Bauleiter unserem Stadtreporter. In der Nacht war der Wind zu stark und damit der Einsatz Höhenretter zu gefährlich. Außerdem konnte die Polizei die Baufirma erst mal nicht erreichen, deshalb ging die Sirene am Kran die ganze Nacht. Mittlerweile ist sie aber wieder aus.
Altenessen: Viele umgekippte Absperrungen und Aquaplaning
Unser Radio Essen Stadtreporter hat sich in der Nacht ein Bild von der Lage gemacht. An der Baustelle am Berthold-Beitz-Boulevard sind viele Baustellenabsperrungen umgekippt. Zudem gibt es an manchen Unterführungen Aquaplaning z.B. auf der B224. Außerdem sind Dachziegel runtergekommen. Wie die Feuerwehr berichtet hat, ist aber größtenteils der Essener Norden betroffen. Allgemein ist im Stadtgebiet aber relativ wenig passiert. Auch die Feuerwehr Essen spricht von einer vergleichsweisen "ruhigen Nacht". (Stand 07:00 Uhr)
Sturmtief Sabine - Nur leichte Schäden
Einsatz für Höhenretter der Feuerwehr wird zu gefährlich
Der Wind nimmt immer mehr zu. An einem Gerüst an der Hauptpost in der Innenstadt hat sich eine Folie zum Teil gelöst. Die Feuerwehr hat nun Sorge das sich die Folie komplett löst und das Gerüst instabil wird. Höhenretter der Feuerwehr Essen sollten das Gerüst sichern, schätzten die Lage aber als zu gefährlich ein. Deshalb ist die Hachestraße nun komplett gesperrt.
Vollsperrung der Hachestraße
Sturm Sabine entwurzelt Bäume in Essen
An der Dinnendahlstraße in Bergerhausen hat Radio Essen-Hörerin Brigitte einen Baum entdeckt, der quer über die Straße gefallen ist. Er ist komplett abgebrochen und aus dem Boden gehoben. Ebenfalls in Bergerhausen ist auch schon am Nachmittag ein Baum auf ein Auto gefallen. Es sei ein kleiner Baum, sagt die Feuerwehr. Es ist keiner verletzt worden. Aber der Wind wird stärker und weht schon einige lose Äste umher. Auch in Bochold hat der Wind schon einige Dachziegeln von Häusern geweht. Das seien aber noch harmlose Fälle. Gerade heute Nacht wird der richtige Sturm erwartet. Deshalb sind Hunderte Einsatzkräfte der Feuerwehr Essen, der Freiwilligen Feuerwehr, der Malteser, des DRK und der DLRG auf Bereitschaft und können sofort ausrücken, wenn etwas passiert.
Autobahn im Ruhrgebiet zeitweise gesperrt
Die Polizei hat getwittert, dass am Sonntagnachmittag auch die Autobahn A40 bei Dortmund durch einen umgefallenen Baumstamm blockiert war. Die Autobahn musste für eine kurze Zeit gesperrt werden, bis der Baumstamm weggeräumt war. Das ging aber wohl sehr schnell.
Antenne in Essen-Freisenbruch umgeweht
Am Immengarten in Freisenbruch hat der Wind eine Antenne auf einem Hausdach umgeweht. Sie drohte herunterzufallen. Die Feuerwehr musste mit einer Drehleiter auf das Dach um die Antenne wieder zu richten und fest zu machen.
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