Essen: Stadt bekommt Ukraine-Flüchtlinge kaum noch unter

Essen bekommt die vielen Flüchtlinge aus der Ukraine kaum noch unter. Bisher sind rund 2800 Menschen zu uns gekommen. Die meisten wohnen bei Privatleuten. Für die anderen werden die Plätze knapp. Oberbürgermeister Thomas Kufen schlägt Alarm.

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© Reto Klar / Funke Foto Services

Essen: "Dramatische Aufnahmesituation"

"Viel zu spät hat die Bundesregierung die dramatische Aufnahmesituation in den Kommunen wahrgenommen". So schlägt Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen Alarm. Er fordert, dass die Flüchtlinge schon an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen registriert und dann gleichmäßig auf Deutschland aufgeteilt werden. Aktuell können sich Flüchtlinge aussuchen, wohin sie gehen. Große bekannte Städte wie Essen liegen da als Ziel nahe. Zusätzlich fordert der Oberbürgermeister zusätzliches Personal für die Registrierung der Flüchtlinge bei uns. Das Land hat eine solche Hilfe am Montag zugesagt.

Wenige Plätze für Ukraine-Flüchtlinge in Essen

Die Stadt Essen hat jetzt schon Probleme, die vielen Flüchtlinge unterzubringen. Bisher sind rund 2800 Menschen aus der Ukraine zu uns gekommen. Rund 2000 von ihnen wohnen bei Familien, Freunden oder freiwilligen Helfern. Die anderen wurden zum Teil in Einrichtungen des Landes untergebracht. Der andere Teil in städtischen Unterbringungsmöglichkeiten, wie dem alten Kloster in Schuir. Die Plätze dort waren schnell ausgelastet. Deshalb wohnen aktuell rund 160 Flüchtlinge im Hotel. Am Montag wurden gut 40 weitere Plätze im ehemaligen Handballleistungszentrum an der Raumerstraße in Frohnhausen eingerichtet. Am Dienstag kommen bis zu 220 Plätze im alten Marienhospital in Altenessen dazu.

Stadt Essen sucht Platz für Ukraine-Flüchtlinge

Doch auch das wird wohl nur kurz reichen. Die Stadt spricht von einem nicht abreißenden Zustrom an Flüchtlingen. Sowohl die Landes- als auch die städtischen Einrichtungen sind komplett belegt. Es gibt nur noch wenige Notfallplätze. Die Stadt sucht deshalb dringend nach weiteren möglichen Unterkünften. Unter anderem soll das Kardinal-Hengsbach-Haus in Werden im Blick sein. Aber auch provisorische Zeltstädte, wie bei der Flüchtlingswelle 2015 werden offenbar nicht mehr ausgeschlossen. Der Oberbürgermeister sieht vor allem eine Lösung: "Die Fragen einer geordneten und strukturieren Verteilung, einer Wohnsitzauflage und der finanziellen und organisatorischen Unterstützung müssen auf Bundesebene nun dringend geklärt werden", sagt er.

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