Essen: So schwierig ist die Suche nach dem Ausbildungsplatz

Durch die Corona-Krise haben viele Betriebe gerade ganz andere Sorgen. Sie haben deshalb die Ausbildung erst einmal zurück gestellt. Bei der Kreishandwerkerschaft gibt es deshalb weniger Angebote als im letzten Jahr.

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Suche nach einem Ausbildungsplatz in Essen ist schwierig

Rund 200 freie Ausbildungsplätze bekam die Kreishandwerkerschaft im letzten Jahr von ihren Mitgliedsbetrieben gemeldet. In diesem Jahr sind es 80 weniger. Vor allem Friseure suchen erst einmal keine Azubis. Dafür gibt es aber noch freie Lehrstellen als Maler oder Lackierer, als Bäcker oder Konditor. Bis jetzt wurden auch 10 Prozent weniger Lehrverträge abgeschlossen als im gleichen Zeitraum im letzten Jahr. Aber bei der Kreishandwerkerschaft hoffen die Verantwortlichen, dass die Situation bis zum Ausbildungsbeginn im August und September noch besser wird.

Lehrstellensuche online und per Videokonferenz

Viele Unternehmen haben bei der IHK ihren Ausbildungsplatz angemeldet. Da sind gerade noch rund 1000 Plätze in und um Essen im Angebot. Wer allerdings eine Lehrstelle in der Gastronomie oder im Handel sucht, hat es dieses Jahr sehr schwer. Da gibt es kaum Angebote. Aber auch hier läuft die Vermittlung in Corona-Zeiten unter schwierigen Bedingungen. In den letzten Wochen liefen Beratungsgespräche fast nur telefonisch ab. Inzwischen finden bei der IHK aber wieder persönliche Gespräche statt unter den aktuellen Hygienebedingungen. Viele Unternehmen führen ihre Bewerbungsgespräche aber auch weiterhin digital durch. Die IHK organisiert deshalb auch gerade kurzfristig ein digitales Lehrstellen-Speed-Dating. Ein Termin dafür steht aber noch nicht fest. Eine endgültige Bilanz des Ausbildungsjahres will die IHK auch erst zum Ausbildungsstart ziehen und hofft, dass bis dahin noch einige Unternehmen ihren passenden Azubi finden. Hier gibt es die Angebote.

Wenn es geht, dann gern persönlich

Bei EVONIK im Ostviertel war die Suche nach den Azubis, die im Herbst anfangen, schon vor der Corona-Krise vorbei. Da beginnt jetzt im Juni aber schon wieder die neue Suche. Dieses Mal unter den gegebenen Bedingungen. Trotzdem will das Unternehmen die Bewerber persönlich einladen und auch testen. Die Räume dafür werden dann halt größer und in den Testgruppen sitzen in diesem Jahr statt 12 Jugendliche nur noch 4. Dann wird es eben mehr Tests geben, sagte ein Sprecher des Unternehmens auf Radio Essen-Nachfrage. Die Chemikanten, Laboranten und Industriekaufleute erleben auf jeden Fall einen etwas anderen Start in ihre Ausbildung. Denn die beginnt direkt nach den neuen Regeln und Beschränkungen durch das Corona-Virus.

Auch bei E.on sind die Ausbildungsplätze für dieses Jahr alle schon besetzt. Hier laufen die Bewerbungsgespräche und -verfahren ebenfalls immer sehr früh und waren schon vor den Corona-Einschränkungen abgeschlossen.

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