Essen: Ruhr Kolleg vor dem Aus - Studierende sauer

Das Ruhr Kolleg in Essen-Huttrop steht vor dem Aus. Dort melden sich immer weniger Studierende an, sagt die Stadt. Sie schlägt jetzt Alternativen vor.

Schule in Essen soll schließen

"Du willst dich persönlich oder beruflich weiterentwickeln?", fragt das Ruhr Kolleg auf seiner Internetseite. Die Entwicklung des Ruhr Kollegs selbst sieht dagegen sehr schlecht aus. Seit Jahren sinkt die Zahl der Studierenden. Aktuell holen 172 Menschen dort ihr Abitur oder einen anderen Schulabschluss nach, sagt die Stadt. Sie sagt, dass es mindestens 240 Studierende geben müsste, um das Ruhr Kolleg weiter betreiben zu können. Die geringen Zahlen sorgen dafür, dass die Studierenden kaum Auswahlmöglichkeiten bei den Kursen haben, heißt es. Außerdem würden verhältnismäßig viele Lehrer:innen um wenige Studierende kümmern. Das Ruhr Kolleg soll deshalb zum 1. August 2022 schließen.

Studierende in Essen sollen Schule wechseln

Die Stadt schlägt vor, dass die Studierenden an das Nikolaus-Groß-Abendgymnasium im Südostviertel oder die Abendrealschule in Horst wechseln. Dazu kommen die Volkshochschule und weitere Weiterbildungseinrichtungen in umliegenden Städten. Alle Beteiligten können sich eine Überführung der Bildungsgänge vorstellen, heißt es. Dabei dürften die Studierenden nicht alle gefragt worden sein. Viele von ihnen haben in dieser Woche vor dem Rathaus gegen das Aus für das Ruhr Kolleg protestiert. Unter anderem, weil das Abendgymnasium vom Bistum Essen betrieben wird und sie nicht an eine kirchliche Einrichtung wechseln wollen.

Stadt Essen will Gespräche mit allen Studierenden

Noch im Juni soll es Einzel-Gespräche mit alle Studierenden geben, sagt die Stadt. Sie möchte, dass die Semester 4 bis 6 ihren Abschluss bis zum 31. Juli 2022 am Ruhr Kolleg machen können. Die Semester 1 bis 3 sollen zum 1. Februar an die beiden genannten Weiterbildungsschulen gehen. Im Herbst soll es ein genaues Konzept für die Überführung geben. Am Ruhr Kolleg können Erwachsene mit Berufserfahrung das Abitur, die Fachhochschulreife und weitere Schulabschlüsse nachholen. Es machen aber immer mehr Schüler:innen ohnehin das Abitur und für einige Studiengänge ist mittlerweile gar kein Abitur mehr nötig.

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