Essen: Neuer Gabenzaun für Obdachlose mit klaren Regeln und Aufsicht

In Altenessen wird jetzt der nächste Versuch für einen Gabenzaun für Obdachlose in Essen gewagt. Die evangelische und die katholische Gemeinde hängen zwei Mal in der Woche dort Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleidung in Plastiktüten auf. Allerdings nur für ein paar Stunden, damit nicht das passiert, wie am Gabenzaun in der Innenstadt.

Die Pfarrerin der ev. Gemeinde Altenessen-Karnap am Gabenzaun für Obdachlose in Essen-Altenessen.
© Kirchenkreis Essen/Till Schwachenwalde

Gabenzaun in Altenessen soll besser beaufsichtigt werden

Die evangelische Kirchengemeinde Altenessen-Karnap und die katholische Gemeinde Sankt Johann haben sich für den neuen Gabenzaun in Essen zusammen getan. Damit alles reibungslos abläuft ist ein Mitarbeiter aus den Gemeinden immer dabei. Wenn Müll liegen bleibt oder Tüten im großen Stil geklaut werden sollten, wird das Ganze wieder eingestellt. Das ist in der Innenstadt beim ersten Gabenzaun von Essen schon passiert. Unbekannte hatten den Zaun am Haus der Technik geplündert und vermüllt. Er wurde deshalb am Dienstag nach nur einer Woche wieder abgebaut.

Das wollen die Altenessener verhindern. Deshalb hängen dort nur mittwochs und samstags von 11 bis 12.30 Uhr Tüten für Obdachlose. Dazu fährt die evangelische Pfarrerin mit dem Fahrrad zu den Treffpunkten der Obdachlosen, z.B. zum Kaiser Wilhelm Park und dem Altenessener Markt, und bespricht mit ihnen die Zeiten und Regeln. Der Gabenzaun ist an der Altenessener Straße, gegenüber des Allee Centers.

Auch "Essen packt an" richtet Gabenzaun ein

„Essen packt an" hat sich dafür noch ein anderes System überlegt. Es soll eher ein (Über)gabezaun sein. Dienstags und samstags können Obdachlose am Suppenfahrrad Bestellungen aufgeben. Sie können sagen, was sie brauchen, ob Kleidung oder anderes. Sonntags bekommen sie das dann zu bestimmten Orten geliefert. Außerdem wird es 50 Care-Pakete geben, damit die Obdachlosen auch mit Essen versorgt sind. Wo der (Über)gabezaun installiert wird und wann die Übergabe erfolgt, erfahren die Obdachlosen am Suppenfahrrad. „So wollen wir vermeiden, dass es überzählige Spenden gibt oder es zu Vandalismus kommt", sagt das Bündnis.

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