Essen: KGV Schonnebeck gewinnt den Essener Umweltpreis 2020

Der KGV Essen-Schonnebeck e.V. gewinnt in diesem Jahr den Umweltpreis der Stadt. Die Kleingärtner setzen sich mit leidenschaftlichem Engagement für den Umweltschutz und die Insektenwelt bei uns in Essen ein.

© KGV Schonnebeck / Radio Essen

Kleingartenverein setzt sich für Insekten ein

Bei Kleingartenanlagen denken viele Menschen an die Flucht aus dem Arbeitsalltag und schöne Stunden im Grünen. Zu einem eigenen Garten gehört aber auch viel Arbeit, vor allem, wenn man sich für den Insektenschutz einsetzt. Der KGV Essen-Schonnebeck hat dazu in diesem Jahr zwei große Projekte realisiert. Die insgesamt acht Anlagen mit knapp 200 Kleingärten wurden mit insektenfreundlichen Wiesen ausgestattet und ein großes Insektenhotel an der Anlage Schonnebeckhöfe gebaut.

"Es ist einfach schön, wenn es um uns herum summt und brummt",

freut sich die 1.Vorsitzende des Vereins Ute Ostroznik über die gelungenen Projekte, die auch ihr selbst angepflanztes Obst und Gemüse sichern. Für die 2. Vorsitzende des KGV Schonnebeck, Beate van Werven, ist der Anbau im eigenen Garten eine große Leidenschaft:

"Das Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau schmeckt einfach viel besser, als aus dem Supermarkt."

Essen: Umweltpreis als Belohnung für außergewöhnliches Engagement

Die Nominierten für den Umweltpreis wurden in diesem Jahr für herausragende Projekte des Insektenschutzes ausgezeichnet. Der Preis ist mit insgesamt 10.000€ für die besten drei Projekte dotiert. "Man muss mit Herz dabei sein, um so ein Gärtner zu sein und sowas umzusetzen", freut sich Beate van Werven, die 2. Vorsitzende des Vereins. Die Stadt Essen will mit dem Preis den Umweltschutz in der Stadt vorantreiben und einen Anreiz für Engagement schaffen. Neben dem Kleingartenverein wurden auch die Kita Kellinghausstraße, DAHLEM beratende Ingenieure, die Kita Kämpenstraße, Frau Bianca Weiß und BUBO e.V. für ihr Engagement im Essener Umweltschutz ausgezeichnet. In den Kitas wurden Bildungsprojekte mit den Kindern umgesetzt. Die Schnecke Kelly begleitete Kinder bei Pflanzaktionen und durch das Insektenjahr. Beim Mitarbeitertag der Ingenieure DAHLEM wurde unter dem Motto: "Ein Gänseblümchen kann ein Anfang sein", eine 200 Quadratmeter große Wildblumenwiese angelegt. Der Verein BUBO e.V. baute ein Netzwerk aus Insektenschützern auf und errichtete Schautafeln mit Infos rund um die Insektenwelt in Haarzopf.

Zusammenleben im Kleingarten wird immer beliebter

Nicht erst seit der Corona-Pandemie werden Kleingärten immer beliebter. "Man muss aktuell an manchen Anlagen bis zu zehn Jahre auf einen Platz warten", erklärt Ute Ostroznik. Gerade in den Städten haben viele Bürger*innen keinen Garten mehr und suchen sich auf diese Weise einen Rückzugsort. Neben dem Abschalten vom Alltag, sind aber auch die gelebte Gemeinschaft und der offene Umgang ein wichtiger Pluspunkt im Kleingartenverein Schonnebeck.

© KGV Schonnebeck / Radio Essen
© KGV Schonnebeck / Radio Essen

Jeder kann Insektenschützer werden

Wer selbst für den Umwelt- und Insektenschutz aktiv werden will, der muss einige Dinge beachten. "Viele säen einfach irgendwelche schönen Blumen, die aber nicht zu den heimischen Insekten passen", erklärt Hubertus Ahlers von der Bonnekamp-Stiftung, der sich seit vielen Jahren mit der Insektenwelt beschäftigt. Vor dem Anlegen einer Wiese muss zunächst die Grasnarbe entfernt werden. Danach empfiehlt der Experte, sich genau zu informieren, welche heimischen Pflanzenarten man sähen möchte. Ein Insektenhotel könne man ebenfalls selbst bauen, oder mittlerweile auch kaufen.

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