Essen: Ex-Schalke-Spieler soll Tod vorgetäuscht haben

Am Landgericht Essen ist der Prozess um den Schein-Tod eines ehemaligen Schalke-Fußballers gestartet. Er soll vor fünf Jahren seinen Tod vorgetäuscht haben. Seine Frau soll kräftig dabei geholfen haben.

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Prozess in Essen: Schein-Tod von Schalke-Spieler

Vor fünf Jahren gibt es bei Schalke 04 große Trauer. Ein ehemaliger Jugendspieler ist gestorben. Er hatte in der Jugend von Schalke unter anderem mit dem aktuellen Nationaltorwart Manuel Neuer zusammen gespielt. Auch sein aktueller Verein, der VfB Hüls in Marl trauert. Der Mann ist bei einem Autounfall in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo gestorben, hieß es. Der Mann kommt ursprünglich aus dem Kongo. Kurz darauf erhält seine Frau Geld aus einer Lebensversicherung. Diese hatten die Eheleute nur wenige Monate vorher abgeschlossen. Deshalb hatte der Versicherer wohl auch Bedenken und hat dann nach eingehender Prüfung doch noch das Geld ausgezahlt. Allerdings nicht die kompletten vier Millionen Euro, dies hat das Unternehmen als "Überversicherung" zurückgewiesen. Aber eben doch die stattliche Summe von 1,2 Millionen Euro.

Eheleute wegen Schein-Tod in Essen vor Gericht

Zwei Jahre später meldet sich der ehemalige Schalke-Spieler in der deutschen Botschaft in Kinshasa. Er sei zwei Jahre lang von Unbekannten entführt worden, sagt er. Dass seine Frau mittlerweile die 1,2 Millionen Euro aus der Versicherung eingestrichen hat, will er nichts zu tun haben. Die Essener Staatsanwaltschaft glaubt das nicht. Sie hat deshalb Anklage erhoben. Seit heute wird vor dem Landgericht in Rüttenscheid verhandelt. Die beiden Eheleute müssen sich wegen Betrugs verantworten. Der heute 35-jährige Ex-Fußballer will im Prozess nichts sagen. Seine Frau hat von ihrem Verteidiger heute erklären lassen, dass sie vom Tod ihres Mannes schockiert war. Und sie war genauso "ergriffen, als er zwei Jahre später lebendig wieder auftauchte", erklärte der Verteidiger. Im Prozess sind insgesamt vier Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll Mitte November fallen. Aktuell läuft außerdem offenbar auch die Scheidung des Ehepaars.

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