Essen: Clubs überrascht von geplanten Lockerungen

Die Clubs und Diskotheken bei uns in Essen reagieren überrascht auf die geplanten Öffnungen durch die Änderung der Coronaschutzverordnung. Die Freude hält sich deshalb bei den meisten Betreibern auch noch in Grenzen.

© Socrates Tassos / FUNKE Foto Services

Clubs in Essen von Lockerungen überrumpelt

Laut der neuen Coronaschutzverordnung dürfen auch die Clubs bei uns in Essen bald wieder öffnen. Das hatte NRW-Gesundheitsminister Laumann gestern Abend angekündigt. Die Clubbesitzer in Essen waren von dieser Kehrtwende mehr als überrascht. Schon ab Freitag soll die Verordnung in Kraft treten. Der Delta Musikpark arbeitet auf Hochtouren an den Vorbereitungen für eine Öffnung, heißt es auf Radio Essen-Nachfrage. Trotzdem sei man sich nicht sicher, ob sich das Hochfahren wirklich lohnt. „Es macht finanziell nur Sinn, wenn die Inzidenz unter zehn bleibt und das kann uns niemand garantieren“, stellt Roman Weiler vom Delta klar. Er will versuchen am übernächsten Wochenende die Türen zu öffnen. Auch an der Zeche Carl ist man verwundert über die Kehrtwende aus der Politik. Inhaber Marcus Kalbitzer sagt, dass all seine Planungen jetzt hinfällig sind. Die Entscheidung quasi über Nacht gefallen sei. „Wir haben gestern zufällig mit Clubs United zusammengesessen und uns gefragt wie wir so schnell Personal und Ware besorgen sollen.“ Clubs United ist ein Zusammenschluss einiger Essener Clubs, der in der Corona-Krise entstanden ist.

Essen: Konzepte für Clubs und Diskos noch unklar

Ob die Clubs und Diskos in der nächsten Woche tatsächlich öffnen können ist bislang völlig unklar. Eine entscheidende Rolle wird dabei erneut auch das Gesundheitsamt spielen. Der Delta Musikpark arbeitet gerade an einem Konzept für die Öffnung, das allerdings von der Stadt abgesegnet werden muss. „Wir haben da kaum Anhaltspunkte und schreiben erstmal etwas zusammen. Dann müssen wir schauen, ob die Stadt das absegnet“. Stephan Benn leitet den Clubverband in NRW und hat in den letzten Stunden mit vielen Betreibern gesprochen: „Die Kommunen werden entscheiden, welche Bedingungen in den Konzepten stehen müssen. Es ist alles noch sehr frisch und für diesen radikalen Umschwung hat eigentlich kaum einer Verständnis.“ Hinzu komme auch, dass der Sommer normalerweise die "Saure Gurken Zeit" für Clubs sei. In den letzten Wochen habe sich außerdem gezeigt, dass viele Menschen noch nicht bereit für Feiern und dicht gedrängte Partys sei.

Betreiber vom Delta Musikpark in Essen-Frohnhausen im Interview

In den letzten Wochen hatten sich die Clubs bei uns in Essen auf einen Sommer ohne Partys und Veranstaltungen eingestellt. Mit der neuen Coronaschutzverordnung kommt völlig überraschend die Kehrtwende. Roman Weiler leitet den Delta Musikpark in Frohnhausen und ist überrumpelt von den geplanten Lockerungen.

© Timm Schröder, Radio Essen

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