Ein Jahr Selbstbestimmungsgesetz in Essen: So viele Menschen haben ihr Geschlecht geändert

Seit einem Jahr können trans Personen in Essen einfacher ihr Geschlecht und ihren Namen ändern. Das haben viele genutzt, zeigt eine erste Bilanz.

© Stadt Essen / Elke Brochhagen

Mehr Menschen in Essen ändern ihr Geschlecht

Wer früher in Essen sein Geschlecht ändern wollte, brauchte zwei Gutachten und das Okay von einem Gericht. Seit einem Jahr ist nur noch eine persönliche, beurkundete Erklärung nötig, die beim Standesamt abgegeben wird. Möglich gemacht hat das das Selbstbestimmungsgesetz, das im November 2024 in ganz Deutschland eingeführt wurde. Weil dadurch alles einfacher geworden ist, sind in den ersten Monaten nach der Änderung sehr viele Menschen zum Standesamt in Essen gegangen, um ihr Geschlecht zu ändern. Dafür wurden mehr Termine eingerichtet. Mittlerweile hat sich alles eingependelt.

Insgesamt haben 280 Menschen in Essen ihr Geschlecht geändert, seitdem es das Selbstbestimmungsgesetz gibt. Diese Zahl lässt sich nicht genau mit früheren Zahlen vergleichen, unter anderem weil es zwei verschiedene Gesetze gab für die Geschlechtsänderung, das TSG und § 45 b PStG. Insgesamt hätten aber mehr Menschen als vorher ihr Geschlecht geändert, sagt das Standesamt.

Beim Standesamt können die Geschlechter weiblich, männlich und divers angegeben werden. Wer möchte, kann aber auch komplett auf einen Geschlechtseintrag verzichten. Bis Geschlecht und Vornamen geändert werden können, gibt es eine gesetzlich vorgeschriebene Wartezeit von drei Monaten.

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