Corona und Schulen in NRW: So geht es jetzt in Essen weiter

Die Schulen in Essen und anderen NRW-Städten sollen bald aus dem Corona-Lockdown erwachen. Das plant NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP). Sie kündigte ein Wechselmodell für die Schulen an.

Maskenpflicht in Schulen in Essen

NRW: Corona und Schulen - schrittweise Öffnung

Am Mittwochabend haben Bund und Länder neue Lockdown-Maßnahmen beschlossen. Sie sehen unter anderem vor, dass die Bundesländer selbst über Schulöffnungen entscheiden. NRW will ab dem 22. Februar die Schulen schrittweise öffnen, kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) an: Grundschulen und Förderschulen im Primarbereich beginnen im Wechselmodell, ebenfalls die Abschlussklassen. Unter einer Inzidenz von 50 sind weitere Lockerungen möglich. Allerdings hat Ministerin Gebauer angekündigt, dass es dann erst einmal die Landesregierung berät, welche Lockerungen möglich sind. Medienbericht, wonach automatisch alle Schüler:innen wieder Präsenzunterricht haben, sind daher nicht korrekt. Ein Distanzunterricht soll maximal fünf Tage andauern, dann sei ein Wechsel nötig. Die Schulen wurden am Donnerstagvormittag über die Beschlüsse informiert. Am Donnerstagnachmittag trat NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer vor die Presse, um die weiteren Schritte zu erläutern.

Neue Beschlüsse für Schulen:

Das Wechselmodell startet am 22. Februar: Wechselmodell bedeutet, dass Präsenz- und Distanzunterricht in einem bestimmten Rhythmus wechselt.

  • Primarstufen und Abschlussklassen sollen im gleichen Umfang Präsenz- und Distanzunterricht erhalten, bei konstanten Lerngruppen (trifft auch auf Förderschulen zu).
  • Bei Grundschulen gilt: Deutsch, Mathematik und Sachkunde stehen bei Präsenzunterricht im Vordergrund.
  • Schulen können selbst entscheiden, wie oft sie wechseln. Allerdings sollen Schüler nicht länger als eine Woche (5 Schultage) Distanzunterricht haben.
  • Die Gruppenzusammensetzungen sollen dokumentiert werden.
  • Das Betreuungsangebot in Schulen bleibt weiter bestehen, auch wenn jemand eigentlich im Distanzunterricht wäre.
  • Sportunterricht findet grundsätzlich statt: Sofern es die Witterung zulässt soll er im Freien stattfinden. Wer Sport im Abitur gewählt hat, wird auch in Sporthallen unterrichtet werden können. Möglicherweise wird das aber nicht an allen Schulen möglich sein, dann organisiert der Schulträger eine Alternative.
  • Ab 15. Februar gibt es FFP2-Masken für Lehrer:innen und Betreuer:innen (OGS) in Schulen.
  • Bis zu zwei Corona-Tests werden pro Woche für Lehrer:innen und Betreuer:innen angeboten. Dabei handelt es sich um (PoC)-Antigen-Tests. Bei positivem Ergebnis erfolgt dann eine Überprüfung mittels PCR-Test.
  • Vergleichsarbeiten der Klassen 4 und 9 werden verschoben (z.B. Vera 8), auf frühestens September.
  • Klassenfahrten bis zum 15. Juli werden abgesagt.
  • Schulen können weiterhin Luftfilter bestellen. Von den bereit gestellten 50 Millionen Euro wurden von den Schulträgern erst 20 Millionen Euro abgerufen, so die NRW-Ministerin im Pressegespräch.
  • Weiter Lockerungen sollen ab einer Inzidenz von unter 50 möglich sein. Welche Schüler:innen in welchem Jahrgang ab einer Inzidenz unter 50 in die Schule können und ob das Wechselmodell dann angepasst wird, soll erst bei Erreichen der Inzidenz durch die Landesregierung entschieden werden.

Wer zählt zu den Abschlussklassen? Alle, die 2021 einen Haupt- oder Realschulabschluss anstreben sowie alle, die in der Qualifikationsphase 1 und 2 an weiterführenden Schulen und Berufskollegs sind.

Erste Reaktionen sind gemischt

Das Wechselmodell löste Skepsis wie auch Zustimmung aus: Der Verband Bildung und Erziehung mahnte, der Infektionsschutz müsse weiter im Mittelpunkt stehen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in NRW signalisierte Zustimmung für die Landespläne. Mit den Jüngsten zu beginnen, sei vernünftig. Um Präsenz- und Distanzunterricht, Betreuung und Ganztagsangebote anzubieten, brauche es aber mehr Personal. Der Landkreistag begrüßte das angekündigte weitere Vorgehen ebenfalls. Schule, Bildung und Kinderbetreuung hätten "absolute Priorität", Kindern und Familien werde im Lockdown viel zugemutet.

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