Corona-Lockdown trifft Essen hart: "Viele Betriebe sind am Ende"

Viele Betriebe und Firmen in Essen leiden unter dem verlängerten Lockdown. Viele Betroffene bangen um Ihre Existenz. Kaum ein Geschäft profitiert vom Lockdown.

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Geschäfte in Essen leiden extrem unter dem Corona-Lockdown

Durch den verlängerten Corona-Lockdown leidet die Wirtschaft in Essen extrem. Viele betroffene Betriebe und Firmen bangen um Ihre Existenz. Laut Essener Einzelhandelsverband leiden vor allem die Textilgeschäfte, Schneider und Konditoreien unter dem Lockdown. Sie sind auf ihre Ladenlokale angewiesen und können jetzt kaum noch Einnahmen verbuchen, heißt es gegenüber Radio Essen. Die Kreishandwerkerschaft erklärt im gespräch mit unserer Redaktion, dass viele Betroffene froh seien, dass sie noch einen arbeitenden Ehepartner haben, der sie unterstützt. "Viele Betriebe sind am Ende!", heißt es. Grundsätzlich haben wegen des Lockdowns rund die Hälfte aller Betroffenen große Existenzsorgen. Die IHK erklärt bei Radio Essen, es würden bei vielen Betrieben noch finanzielle Unterstützung vom Land ausstehen. Allzu lange könnten die Geldrücklagen der meisten nicht mehr ausreichen.

Friseur-Salons in Essen mit am stärksten vom Lockdown betroffen

Die Friseur-Betriebe in Essen leiden mit am meisten unter dem Lockdown. Viele der Betroffenen leben am Existenzminimum. "Die Situation ist im Moment dramatisch", heißt es von der Essener Friseur-Innung. Einige der über 500 Läden in Essen mussten ihr Geschäft bereits aufgeben. Die Mehrheit hat im Moment wenig Verständnis für die Politik, weil die finanzielle Unterstützung nicht ausreichend ist, so die Innung gegenüber Radio Essen. Viele Geschäfte bangen um ihre Existenz und haben bis zu fünfstellige, vereinzelt sogar bis zu sechsstellige, Minusbeträge auf dem Konto. Jetzt kommt auch die Angst hinzu, dass die Mitarbeiter:innen bald kündigen, weil den Besitzer:innen das Geld fehlt, sie zu bezahlen. Viele Läden haben deshalb jetzt große Personalsorgen für den Wiederbeginn nach dem Lockdown. Grundsätzlich haben die Friseur:innen in Essen aber Verständnis für die Corona-Maßnahmen, weil sie die Gefahr der Pandemie ernst nehmen. Sie wollen aber mehr finanzielle Unterstützungen erhalten.

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Fitnessstudios hoffen auf ihre Mitglieder

Auch die großen Fitnessstudios in Essen leiden unter dem Corona-Lockdown. FitX und McFit haben normalerweise im Januar oder Februar die meisten Neuanmeldungen. Dieses Jahr bleiben diese aber aus. Stattdessen kommen deutlich mehr Kündigungen, weil die Studios weiterhin geschlossen sind. FitX und McFit haben aber immer noch genug Mitglieder, die mit ihren Beiträgen die laufenden Kosten decken. Deshalb gehen sie davon aus, dass sie es durch die Corona-Krise schaffen werden.

IHK Essen: Situation in Lockdown II besser

Die Essener Unternehmen sind in einer besseren Situation als noch im vergangenen Herbst, meint die IHK Essen. Das bestätigt auch der aktuelle Konjunkturbericht der IHK für unsere Stadt. Demnach berichten 29 Prozent der befragten Unternehmen von einer guten Geschäftslage. Zum Vergleich: Im Herbst 2020 waren es lediglich 26 Prozent. Auch die Anzahl der Unternehmen, die in einer schlechten Situation sind, hat sich um vier Prozentpunkte auf inzwischen 30 Prozent verringert. Dennoch leiden die Gastronomie, Reise- und Veranstaltungstechnik deutlich unter dem Corona-Lockdown, heißt es von Seiten der IHK. Profitiert hätten dagegen Unternehmen aus dem IT-Bereich, da viele Menschen im Home-Office sind und Firmen auf Digitalisierung setzen.

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