Corona in Essen: So viele Schulen hatten Corona-Fälle

Zwei Wochen nach den Sommerferien hat es in Essen mehrere Corona-Fälle an Schulen gegeben. Wir bei Radio Essen ziehen eine erste Bilanz nach dem Schulstart. Außerdem geben wir Euch einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse der letzten Monate. Denn der erste Corona-Fall in NRW ist ein halbes Jahr her.

Essen: Corona-Fälle nach den Sommerferien

Seit dem 12. August sind die Schüler wieder zurück in den Schulen in Essen. Seitdem hat es Corona-Fälle an sieben Essener Schulen gegeben. Betroffen waren unter anderem die Elisabethschule in Frohnhausen, das Theodor-Heuss-Gymnasium in Kettwig und die Gertrud-Bäumer Realschule in Altenessen. Die Stadt gibt die Daten zu den Corona-Infizierten bei uns in Essen heraus. In allen Fällen wurde zunächst ein Schüler, Lehrer oder Betreuer positiv auf das Virus getestet. Die Schulen wurden anschließend nicht geschlossen, zum Teil wurde für einige Schüler und Lehrer allerdings Quarantäne angeordnet. Aktuell etwa sind 40 Kinder und vier Betreuer der Christophorusschule zuhause.

In den Essener Kitas läuft seit dem 17. August wieder der Regelbetrieb. Zuletzt hat Corona-Fälle an drei Essener Kitas gegeben. Insgesamt gibt es in Essen mehr als 150 Schulen und fast 300 Kitas.

Corona in NRW: Die große Chronik

Der erste Fall in NRW ist erst ein halbes Jahr her. Gefühlt hält uns das Virus aber schon länger im Griff. Hier haben wir für Euch Wir die Übersicht über die wichtigsten Ereignisse der letzten sechs Monate.

Montag, 24. Februar - der erste Fall

Im Herrmann-Josef-Krankenhaus in Erkelenz wird ein Mann aus dem Kreis Heinsberg mit Symptomen einer schweren Lungenentzündung aufgenommen. Zwei Tage später steht ohne Zweifel fest: Der Mann ist mit dem Corona-Virus infiziert. Es ist der erste nachgewiesene Covid-19 Erkrankung in NRW. In den nächsten Tagen kommen beinah stündlich Meldungen über weitere Infizierte mit leichten mit schweren Symptomen. Die meisten von ihnen haben eine Karnevalssitzung in Langbroich-Harzelt besucht. Fast alle kommen aus Gangelt im Kreis Heinsberg.

Freitag, 6. März - Zahl der Infizierten: 324

Die Landesregierung stoppt alle Schul- und Klassenfahrten in Risikogebiete. Es ist eine der ersten greifbaren Schutzmaßnahmen der Politik, die vom Standard abweicht. Schulministerin Gebauer verspricht, dass sie die Kosten für diese Entscheidung übernimmt.

Dienstag, 10. März - Zahl der Infizierten: 642

Die Infektionszahlen in NRW steigen immer weiter. Das Land verfügt deshalb: Alle Veranstaltungen mit mehr 1.000 Besuchern oder Teilnehmern müssen abgesagt werden. Betroffen sind Messen, Konzerte und Sportveranstaltungen. Der Betrieb in Schulen und in Bus und Bahn soll aber normal weiterlaufen.

Freitag, 13. März - Zahl der Infizierten: 1.264

Ein noch nie dagewesener Lockdown wird angeordnet. Das ganze Land fährt sich runter. Die Infektionszahlen steigen exponentiell. Die Angst geht um, dass das Gesundheitssystem mit den möglichen schweren Covid-19-Fällen überfordert ist. Ministerpräsident Laschet ordnet unter anderem an: Schulen und Kitas werden geschlossen - mindestens bis zum Ende der Osterferien. Und er appelliert an uns alle, Abstand zu halten. Vor allem betont er, Kinder nicht mit ihren Großeltern zusammenzubringen

Sonntag, 15. März - Zahl der Infizierten: 2.100

Die Landesregierung beschließt weitere Maßnahmen. So gut wie alle Freizeit, Sport, Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten werden geschlossen. Kinos, Bars, Schwimmbäder. Allein 650 der Infizierten in NRW leben im Kreis Heinsberg.

Dienstag, 17. März - Zahl der Infizierten: 3.060

In NRW sind bisher 12 Menschen an den Folgen von Covid 19 gestorben. Im Fernsehen sind Bilder aus Norditalien zu sehen, wie Militär-Lastwagen Särge aus den Krankenhäusern transportieren. NRW-Ministerpräsident Laschet richtet sich nochmal mit drastischen Worten an die Bevölkerung. Es gehe um Leben und Tod. Alle Spiel- und Bolzplätze werden geschlossen. Hotels dürfen keine Touristen mehr aufnehmen. Praktisch alles wird dicht gemacht - bis auf Supermärkte. Der Stellvertretende Ministerpräsident Stamp kritisiert ein Phänomen, dass immer häufiger wird - es gibt immer wieder Corona-Parties

Donnerstag, 19. März - Zahl der Infizierten: 4.743

Um die Wirtschaft zu stützen beschließt das Land einen ersten Rettungsschirm von 25 Millionen Euro. Es wird nicht der letzte. 25 Milliarden Euro - das ist gut ein Drittel von dem was das Land insgesamt im Jahr ausgibt. Es werden Schulden dafür aufgenommen. Das Prinzip der Stunde lautet aber: Lieber jetzt größere Schäden für Jobs und Wirtschaft vermeiden, statt hinterher eine völlig kaputte Wirtschaft reparieren müssen, das wäre nämlich teurer, heißt es.

Sonntag, 22. März - Zahl der Infizierten 7.361

Das Land erlässt in Absprache mit der Bundesregierung und den anderen Ländern ein Kontaktverbot. Ab sofort darf man maximal zu zweit auf die Straße. Alle sozialen Kontakte, die über die Kernfamilie hinausgehen sind verboten. Ausnahmen gibt es beispielsweise für Lebenspartner, dem öffentlichen Nahverkehr oder Beerdigungen. Nicht notwendige Dienstleistungen, wie Friseurbesuche werden untersagt. Verstöße werden mit Bußgeldern von bis 25.000 Euro bestraft - in schlimmen Fällen drohen Haftstrafen.

Dienstag, 24. März - Zahl der Infizierten: 8.745

Das Land erlässt einen Straf- und Bußgeldkatalog, um Verstöße gegen das Kontaktverbot zu ahnden. Wer beispielsweise bei einer öffentlichen Ansammlung von mehr als 2 Personen erwischt wird, zahlt 200 Euro. Wer in einem Park grillt und picknickt muss 250 Euro zahlen. Im Landtag appelliert Laschet nochmal, das Kontaktverbot einzuhalten.

Freitag, 27. März - Zahl der Infizierten: 11.523

Die Landesregierung verschenkt Geld: Kleinunternehmer, Freiberufler und Solo-Selbständige können nun Zuschüsse beantragen: Sie erhalten zwischen 9.000 und 25.000 Euro. Gleichzeitig leitet die Landesregierung eine Kehrtwende ein. Hatte es vor zwei Wochen noch geheißen, es ginge um Leben und Tod, richtet Ministerpräsident Laschet den Blick auf die Sozialen und Wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns.

Dienstag, 7. April - Zahl der Infizierten: 21.825

Die Hochschulen in NRW entscheiden: Das Sommersemester startet flächendeckend als Online-Semester. In Windeseile fahren die Hochschulen und Unis ihre digitalen Möglichkeiten hoch. Mit unterschiedlichem Erfolg. Nicht nur Veranstaltungen und Vorlesungen finden digital statt - auch viele Prüfungen.

Mittwoch, 8. April - Zahl der Infizierten: 22.849

Damit die Folgen des Lockdowns für die Sportvereine abzufedern, werden 13 Millionen Euro zusätzlich vom Land zur Verfügung gestellt. Doch die Folgen des Lockdowns auf alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens werden immer sichtbarer.

Donnerstag, 9. April - Zahl der Infizierten: 23.605

Betrüger haben sich eine Lücke zunutze gemacht: Sie haben Corona-Zuschüsse für Selbstständige abgegriffen - unter anderem durch Fake-Internetseiten. Das Land reagiert und stoppt die Auszahlung. Tausende Betroffene müssen länger auf die versprochene Hilfe warten.

Ostersonntag, 12. April - Zahl der Infizierten: 26.333

Ministerpräsident Laschet hält eine Radio- und Fernsehansprache. Er spricht von ermutigenden Entwicklungen gesprochen. Die Ausbreitung des Virus verlangsame sich von Tag zu Tag. Er stellte auch einen Fahrplan zur Normalisierung in Aussicht.

Mittwoch, 15. April - Zahl der Infizierten: 27.657

Ministerpräsident Laschet kündigt erste Lockerungen an. Nach den Osterferien sollen die Schulen langsam wieder öffnen.

Donnerstag, 23. April - Zahl der Infizierten: 30.598

Mit ersten behutsamen Schritten startet wieder der Schulbetrieb - zum ersten Mal seit der Schließung vor sechs Wochen. Allerdings nur für Schüler, denen eine Abschlussprüfung bevorsteht. Beispielsweise für Abiturienten oder Schüler der 10. Klasse. Es gibt strenge Abstandsregeln und Hygiene-Vorschriften, die Schulministerin Gebauer weniger Tage vorher vorstellt. An vielen Schulen gelingt dieser Neustart - an anderen gelingt er weniger: Lehrer, Schüler und Eltern kritisieren, die Landesregierung würde Schulleitungen und Schulämter überfordern.

Freitag, 24. April - Zahl der Infizierten: 31.110

Nordrhein-Westfalen führt die Maskenpflicht ein. Im Öffentlichen Personennahverkehr, beim Einkaufen und in Arztpraxen. Praktisch überall wo mehr als zwei Menschen zusammenkommen und der Abstand von einem Meter 50 nicht eingehalten werden kann, muss eine Alltagsmaske getragen werden. Mund und Nase müssen bedeckt sein. Ein Tuch oder ein Schal reichen auch.

Dienstag, 28. April - Zahl der Infizierten: 32.160

Die Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder und des Bundes kommen auf ihrer Konferenz zu dem Schluss: Die Kitas müssen bald wieder öffnen. Die Einschränkungen für Eltern und Kinder sind einfach zu groß. Wenige Tage später sagt uns der Nordrhein-Westfälische Familienminister Joachim Stamp, dass die Lage schwierig ist. Die Wirkung des Lockdowns auf die Kinder habe bisher eine untergeordnete Rolle gespielt - das müsse sich ändern.

Donnerstag, 30. April - Zahl der Infizierten: 32.672

Die Corona-Krise führt auch zu erfreulichen Entwicklungen: Weil weniger Autos, Flugzeuge und Schiffe unterwegs sind sinkt die Belastung der Luftqualität. Das Landes-Umweltministerium bestätigt und schriftlich: Die Messwerte für Stickstoffdioxid sind deutlich gesunken. Ob diese Entwicklung sind in den Jahresdurchschnittswerten niederschlägt - also zu dauerhaft besserer Luft führt - diese Prognose wagt aber keiner der Experten.

Montag, 4. Mai - Zahl der Infizierten: 33.545

Ab sofort dürfen Museen, Galerien, Landschaftsparks, Musikschulen, Volkshochschulen und Zoos wieder öffnen. Unter strengen Hygienevorschriften, wie dem Einhalten des Abstands. Weniger Tage später werden auch die Spielplätze wieder freigegeben.

Sonntag, 10. Mai - Zahl der Infizierten: 34.946

Pünktlich zum Muttertag erlaubt das NRW-Gesundheitsministerium wieder Besuche in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Unter strengen Hygiene-Maßnahmen, versteht sich. Die Bewohner dieser Einrichtungen und die Angehörigen hätten am meisten unter dem Lockdown gelitten, heißt es zur Begründung. Die Isolation habe seelisches und körperliches Leid verursacht.

Montag, 11. Mai - Zahl der Infizierten: 35.114

Der NRW-Plan tritt in Kraft und wird umgesetzt. Ein Fahrplan Plan, mit dem Stück für Stück eine wieder Normalität einkehren soll - eine verantwortungsvolle Normalität, wie es heißt. Restaurants und Hotels dürfen wieder öffnen - müssen aber auf Abstand unter den Gästen achten und die Daten erfassen. Geschäfte dürfen unabhängig von ihrer Größe wieder öffnen. Freizeitsport wird wieder erlaubt - aber nur der kontaktlose Sport. Kleinere Konzerte werden wieder zugelassen. Für die Grundschüler der vierten Klassen beginnt wieder der Präsenzunterricht.

Donnerstag, 14. Mai - Zahl der Infizierten: 35.723

Die Kindergärten werden schrittweise wieder geöffnet. Erst nur für die Vorschulkinder mit besonderem Förderbedarf. Einige Tage später für alle Vorschulkinder. Gleichzeitig beschließen Bund und Länder: Reisende, die aus EU- und Schengen-Staaten zurückkommen müssen nach ihrer Ankunft nicht mehr automatisch in Quarantäne.

Samstag, 16. Mai - Zahl der Infizierten: 36.134

Die Bundesliga startet wieder. Die Stadien bleiben aber leer: Es werden Geisterspiele ausgetragen. Die ersten Begegnungen lauten Dortmund-Schalke, Düsseldorf-Paderborn und Köln gegen Mainz.

Mittwoch, 20. Mai - Zahl der Infizierten: 36.747

Die Freibäder öffnen wieder. Unter Auflagen und Corona-Regeln. Ein weiteres Mal stellt sich ein Gefühl von neu-gewonnener Freiheit ein.

Montag, 8. Juni - Zahl der Infizierten: 38.658

Für viele Eltern kommt die langersehnte Nachricht: Die Kindergärten öffnen bald wieder. Das NRW-Familienministerium kündigt an: Ende des Monats können wieder alle Kinder in die Kindertagesstätte oder zur Tagesmutter. Familienminister Stamp stellt klar, der Start des Kitabetriebs wird von einer Studie begleitet. Professor Timm von der Uniklinik Düsseldorf untersucht vier Wochen lang über 5.000 Erzieherinnen und Kinder. Das Ergebnis der Studie zeigt: Das Infektionsgeschehen unter Kita-Kindern ist mininal. Es wurde nur bei einem Kind eine Infektion festgestellt.

Mittwoch, 10. Juni - Zahl der Infizierten: 38.844

Nach Wochenlangem Homeschooling und Lernen auf Distanz stellt das NRW-Schulministerium eine Online-Plattform für Schüler und Lehrer vor. Lehrer können auf diesem Weg ohne rechtliche Probleme direkt ihre Schüler zu Hause erreichen, ihnen Aufgaben stellen und überprüfen. Für die Schulen und die Schüler ist Logineo NRW LMS, wie die Plattform heißt, kostenlos.

Donnerstag, 11. Juni - Zahl der Infizierten: 38.982

Die strengen Corona-Regeln für Konzerte, private Feiern, Freizeitparks und Sportvereine werden gelockert. Immer mehr stellt sich heraus: Zwar ist der Abstand und das Tragen von Masken noch wichtig: Es kommt aber immer mehr darauf an, zurückverfolgen zu können, wer sich wo und wann aufgehalten hat.

Samstag, 20. Juni - Zahl der Infizierten: 40.369

Der größte Schlachtbetrieb Deutschlands, Tönnies in Rheda-Wiedenbrück gerät zunehmend in die Kritik: Zahlreiche Mitarbeiter haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Arbeitsbedingungen, die Unterbringung der Werkvertragsmitarbeiter geraten in den Fokus. Weniger Tage später verhängt das Land im betroffenen Kreis Gütersloh und dem Nachbarkreis Warendorf einen Lockdown. Unter vielen betroffenen Einwohnern entsteht Wut - auf Tönnies und die Fleischindustrie. Sie sind nun die Haupt-Leidtragenden.

Dienstag, 23. Juni - Zahl der Infizierten: 41.415

An den Schulen normalisiert sich die Lage weiter: Die Grundschüler können in den letzten zwei Wochen vor den Sommerferien wieder jeden Tag in den Unterricht. An den weiterführenden Schulen gibt es noch ein rollierendes System: Die Schüler kommen nur an einzelnen Tagen in der Woche zum Unterricht und müssen den Rest der Zeit zu Hause lernen. NRW-Schulministerin Gebauer kündigt an: Nach den Sommerferien sollen alle Schüler wieder fast so unterrichtet werden, wie VOR der Corona-Krise. Gebauer Diese Schulische Normalität stößt auf Widerstand: Lehrer fühlen sich im Stich gelassen, Eltern sind verunsichert und die Schulleiter wissen nicht, wie sie den Regelunterricht ermöglichen sollen. Der Krankenstand unter den Lehrern ist doppelt so hoch, wie zu normalen Zeiten. Nur 85 Prozent der Lehrer sind dienstfähig.

Montag, 29. Juni - Zahl der Infizierten: 42.866

In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Infizierten Mitarbeiter beim Fleischverarbeiter Tönnies massiv gestiegen - auf fast 1.600. NRW-Ministerpräsident Laschet verlängert den Lockdown für den Kreis Gütersloh.

Donnerstag, 16. Juli - Zahl der Infizierten: 45.388

Bund und Länder haben sich auf neue Maßnahmen geeinigt, um Corona-Hotspots in den Griff zu kriegen. In Zukunft soll beispielsweise nicht mehr ein gesamter Landkreis abgeschottet werden. Die neuen Maßnahmen sind die Lektionen, die man nach dem Massenausbruch bei Tönnies gelernt hat: Wenn irgendwo ein neuer Hotspot auftaucht, muss nicht mehr eine ganze Region darunter leiden. Es soll erst geprüft werden, ob es vielleicht reicht eine einzelne Gemeinde oder einen Stadtteil herunterzufahren. Außerdem soll die Vortest-Quarantäne, die zum ersten Mal rund um den Tönnies-Fall angewendet wurde, jetzt Standart werden: Menschen, die sich höchstwahrscheinlich in einem Hotspot angesteckt haben könnten, müssen vorsorglich zu Hause bleiben - noch bevor ein Testergebnis vorliegt.

Montag. 20. Juli - Zahl der Infizierten: 46.075

Lehrer und Erzieher werden sich künftig alle 14 Tage kostenlos auf Corona testen lassen können. Das haben die NRW-Minister für Schule, Gesundheit und Familien in Düsseldorf vereinbart. Die Kosten für die Tests übernimmt das Land. Seit Monaten fordern Verbände und Gewerkschaften genau das, was ab dem 3. August in NRW passieren soll: Alle, die Kinder unterrichten oder betreuen - auch Tagesmütter - bekommen die Möglichkeit, sich freiwillig testen zu lassen - insgesamt über 360.000 Personen. Die Maßnahme hat aber ein Ende: Die Massentests sollen mit dem Beginn der Herbstferien enden. De Facto bringen diese Massentests nur ein gefühlte Sicherheit, denn sie sind immer nur eine Momentaufnahme.

Dienstag, 28. Juli - Zahl der Infizierten 47.740

Die Kindergärten in NRW sollen bald wieder in den kompletten Regelbetrieb zurückkehren. Das bedeutet in der Praxis: Alle Kinder können im vertraglich vereinbarten Umfang betreut werden. Bisher gab es einen reduzierten Betreuungsumfang, was viele Eltern zu einem schwierigen Spagat zwischen Beruf und Kinder gezwungen hat. Familienminister Stamp stellte aber auch klar: Die Öffnung stehe unter dem Vorbehalt neues Hotspot- oder Clusterbildungen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass Kitas wieder ganz oder zum Teil geschlossen werden müssten. Neu ist auch der Umgang mit kranken Kindern: Eine einfache Schnupfnase reicht nicht mehr, um das Kind dauerhaft aus der Kita auszuschließen, es müssen noch weitere Symptome, wie Fieber oder Husten dazu kommen.

Mittwoch, 29. Juli - Zahl der Infizierten 47.965

In Zukunft sollen wieder mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren. Das Land NRW hat zusammen mit der Bahn, den Verkehrsverbünden und Verkehrsbetrieben eine entsprechende Kampagne gestartet. Die Probleme der Öffentlichen Verkehrsbetriebe sind groß: Zur Zeit fahren nur etwa die Hälfte der Menschen mit Bus und Bahn. Wenn es so weitergeht, entsteht bei allen Verkehrsbetrieben in NRW zusammen in diesem Jahr ein Defizit von etwa einer Milliarde Euro. Deshalb werben alle Beteiligten dafür, dass das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln sicher sei: Fahrzeuge und Bahnhöfe würden regelmäßig gereinigt und desinfiziert, die Maskenpflicht biete Schutz und Busse und Bahnen seien bisher noch nie ein Corona-Hotsport geworden, heißt es von den Verantwortlichen. Ziel der Kampagne ist es, dass nach den Sommerferien wieder etwa 70 Prozent der Menschen in Bus und Bahn steigen - im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit.

Montag, 3. August - Zahl der Infizierten: 49.435

NRW führt eine strenge Maskenpflicht an Schulen ein - die auch im Unterricht gelten soll. Alle Schüler der weiterführenden Schulen müssen mit Beginn des neuen Schuljahrs eine Maske im Unterricht tragen. Grundschüler dürfen die Maske nur dann abnehmen, wenn sie auf ihren Plätzen in der Klasse sitzen. NRW-Schulministerin Gebauer reagiert damit auf die steigenden Infektionszahlen. Und auch darauf, dass niemand so richtig weiß, wie viele Menschen sich jetzt im Urlaub infiziert haben. Ausnahmen gibt es auch: Wenn der Unterricht das erfordert, dürfen Schulleitungen beschließen, dass die Masken zeitweise abgenommen werden dürfen. Dann allerdings muss der Abstand eingehalten werden. Auch Lehrer müssen im Unterricht Maske tragen - es sei denn, sie können den Abstand von einem Meter 50 dauerhaft sicherstellen. Die Regelung gilt bis zum 31. August - bis dahin soll die Lage neu bewertet werden.

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