Brücken in Essen sind alt und marode

In Essen sind viele Brücken- und Tunnelbauwerke marode. Die Stadt Essen hat jetzt einen Bericht zum Zustand der Brücken vorgestellt. Die Probleme werden immer größer.

© Anna Bartl, Radio Essen

Viele Brücken in Essen sind baufällig

In Essen kümmert sich die Stadt um 257 Brücken- und Tunnelbauwerke. Die Brücken und Tunnel werden regelmäßig von Gutachtern geprüft. Das Ergebnis ist ernüchternd. Der Zustand von knapp der Hälfte (40 Prozent) der Brücken ist befriedigend. 20 Bauwerke bekommen ein nicht ausreichend von den Prüfern. 17 Brücken sind in einem sehr guten Zustand. Die Stadt hat vor allem ein Problem mit den Brücken, die zwischen den 50er und 80er-Jahren gebaut wurden. Die sind meist so gebaut, dass sie nicht wie geplant 80 bis 100 Jahre halten. Das ist das übliche Alter für Brückenbauwerke. Deshalb werden auch deutlich mehr Brücken als marode eingestuft. Schon letztes Jahr wurden 14 Brücken als ungenügend eingestuft.

In Essen fehlen Ingenieure für Brücken

Die Stadt Essen muss also viele Brücken dringend sanieren oder teilweise auch neu bauen. Zum Beispiel die Nünningbrücke in Frillendorf, die inzwischen fertig ist. Die Ingenieure arbeiten aktuell an der Planung für die Brücke über den Bahngleisen am Sachsenring, die Brücken an der Josef-Hoeren-Straße und an der Hans-Böckler-Straße. Aber auch kleinere Brücken wie die Fußgängerbrücke am Seaside Beach am Baldeneysee müssen erneuert werden.

Der Stadt fehlen allerdings Ingenieure, die die Sanierung und den Neubau planen können. Es gibt einen großen Rückstau bei der Bearbeitung. Bleibt das Pensum wie jetzt, dann würde es 45 Jahre dauern, bis die akuten Baumaßnahmen fertig gestellt sind. Die Stadt sucht also dringend Ingenieure für die Brückenplanung. Die Kosten für die Erneuerung der Brücken liegen bei rund 2,8 Millionen Euro im Durchschnitt pro Brücke. Nach aktuellem Stand kostet die Erneuerung eines Quadratmeters Brücke 10.000 Euro.

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