Bodycam-Pflicht in Essen: So geht die Polizei damit um

NRW-Innenminister Herbert Reul hat angekündigt, dass Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen bald eine Bodycam tragen müssen. Die Polizei Essen ist auf diese anstehende Bodycam-Pflicht vorbereitet. Es darf aber nicht alles gefilmt werden.

© Tamara Ramos/FUNKE Foto Services

Polizei Essen bereitet sich auf Bodycam-Pflicht vor

Auf eine anstehende Pflicht zum Tragen einer Bodycam ist die Polizei Essen bereits jetzt vorbereitet. Dass Polizeibeamte in Nordrhein-Westfalen bald eine Kamera an ihrer Kleidung tragen müssen, kündigte NRW-Innenminister Herbert Reul zuletzt an. Eine Tragepflicht wird sogar noch im April erwartet, allerdings steht ein offizieller Erlass der Landesregierung noch aus. Die Polizei Essen ist bereits jetzt für die Bodycam-Pflicht gut aufgestellt, teilte sie auf Radio Essen-Nachfrage mit. In den Dienststellen seien ausreichend Bodycams vorrätig, um die Polizistinnen und Polizisten damit auszustatten. Die meisten Einsatzkräfte in Essen haben auch schon eine Bodycam, hieß es. Die Kameras seien bereits oft eingesetzt worden. Die Polizeibeamten sind entsprechend vorbereitet und ausgebildet.

Bodycam in Essen nicht überall erlaubt

Obwohl bald alle Polizeibeamte im Einsatz in Essen mit einer Kamera ausgestattet werden, wird nicht auch alles aufgezeichnet. Die Bodycam ist grundsätzlich ausgeschaltet. Die Einsatzkräfte müssen es ankündigen, wenn sie die Kamera einschalten - zum Beispiel, wenn sie auf eine aggressive Person treffen. Die Ausnahme dabei ist, wenn das Ankündigen zu lange dauert und die Polizisten so in Gefahr geraten würden. Grundsätzlich sollen mögliche Angreifer abgeschreckt werden, wenn das Einschalten der Kamera mündlich angekündigt wird. In Bereichen, die das Berufsgeheimnis betreffen können, sind Aufnahmen nicht erlaubt. Das heißt, dass die Bodycam in Arztpraxen, Beratungsstellen und Kanzleien nicht eingeschaltet werden darf. Auch personenbezogene Daten dürfen nicht aufgezeichnet werden - außer es entsteht eine ernstzunehmende Gefahr für die Einsatzkräfte. Alle Aufnahmen werden zwei Wochen lang gespeichert und automatisch überschrieben, wenn es keinen Grund zur Sicherung gab.

Mehr Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline