Baby in Essen zu Tode geschüttelt – Freispruch!

Ein sechs Monate altes Baby wird in einer Wohnung in Essen brutal misshandelt. Zwei Tage später ist es tot. Wer der Täter war, bleibt unklar. Der Prozess am Landgericht Essen ging mit einem Freispruch zu Ende.

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Freispruch im Fall um totes Baby in Essen

Am Landgericht Essen ist der Prozess um ein sechs Monate altes totes Baby am Dienstag (21. November) überraschend mit einem Freispruch zu Ende gegangen. Dem Vater wurde vorgeworfen, seine eigene Tochter im Drogenrausch zu Tode geschüttelt zu haben. Das ließ sich aber nicht beweisen. Am Ende war nicht klar, wer für den Tod des Mädchens im Februar dieses Jahres wirklich verantwortlich ist. Erst fiel der Verdacht auf die Mutter, sie saß sogar knapp einen Monat in Untersuchungshaft. Dann hat sie aber ihren Ex-Mann beschuldigt, die Frau kam frei und er wurde festgenommen. Vor Gericht hat die Mutter des Babys allerdings widersprüchliche Angaben gemacht. Der Angeklagte hat die Tat bestritten. Fest steht nur, dass beide Eltern mit ihren Kindern zum Tatzeitpunkt in ihrer verwahrlosten Wohnung in Essen gewesen sind. Der Rest lässt sich nicht klar beweisen. Das Baby war mit schwersten Hirnschädigungen ins Krankenhaus gekommen und dort gestorben. "Strafrechtlich bleibt die Tat ungesühnt“, sagte der Richter. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Vater in Essen trotzdem verurteilt

Ganz straffrei ist der 24-Jährige allerdings am Ende doch nicht davongekommen: Die Richter haben anderthalb Jahre Haft auf Bewährung wegen Verletzung der Fürsorgepflicht verhängt. Der dreijährige Bruder des verstorbenen Mädchens war laut Urteil extrem vernachlässigt worden.

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