Ärger um offene Impfangebote

Essener Hausärzte ärgern sich über den Vorwurf des Gesundheitsdezernenten der Stadt Essen, sie würden sich nicht an den offenen Impfangeboten beteiligen. Gegenüber Radio Essen nimmt der Gesundheitsdezernent Peter Renzel dazu Stellung.

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Gesundheitsdezernent: Stellungnahme bei Radio Essen

Der Gesundheitsdezernent der Stadt Essen Peter Renzel stellt im Gespräch mit Radio Essen klar, dass er ausdrücklich nicht die Hausärzte kritisiert, wenn sie sich nicht an den offenen Impfangeboten der Kassenärztlichen Vereinigung beteiligen. Der Sprecher der Hausärzte im Essener Norden Marcus Reil hat sich im Namen seiner Kollegen und Kolleginnen gegen diesen Vorwurf gewehrt. In allen Hausarztpraxen in der Stadt wird geimpft und auch schon in vielen Kinderarztpraxen. Insgesamt sind es 267 Praxen, die Impfungen anbieten.

Gesundheitsdezernent Peter Renzel geht das Impfen aber nicht schnell genug voran. Er fordert vor allem die Fachärzte auf, sich an den offenen Impfangeboten auch an den Wochenenden zu beteiligen. Dazu gab es einen Aufruf der Kassenärztlichen Vereinigung. Dort haben sich aber nur insgesamt vier Praxen angemeldet. Das seien zu wenig, sagt der Gesundheitsdezernent. Er hat auch bereits mit Hausärzten gesprochen und eine Praxis besucht und betont, dass er die Arbeit in den Hausarztpraxen für sehr anstrengend halte und sehr zu schätzen wisse. Über zu wenig Wertschätzung für ihre Arbeit und die ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hatte sich der Sprecher der Hausärzte ebenfalls beklagt. Dazu fordern sie ausreichend Impfstoff vom Bund und vom Land damit sie ihre Patienten und Patientinnen auch impfen können.

Mehr Impfangebote in Essen gefordert

Der Gesundheitsdezernent sagt aber auch, dass er sich wünsche, dass auch Zahnärzte und Apotheker impfen dürfen. Dafür fehlen aktuell allerdings die entsprechenden gesetzlichen Voraussetzungen. Außerdem betont die Kassenärztliche Vereinigung auch immer wieder, dass es genügend Impfangebote gäbe. Was in der Realität aber nicht so ganz stimmt, denn viele Essener und Essenerinnen, die einen Impftermin machen wollen, bekommen den erst Anfang nächsten Jahres. Teilweise können die Hausarztpraxen jetzt schon nur noch Termine für Februar vergeben, weil alle vorher schon weg sind.

Die Stadt Essen will deshalb ab kommender Woche an vier festen Stellen Impfungen anbieten. Wo das genau ist und wie die Öffnungszeiten sind, wird noch diese Woche bekannt gegeben. Außerdem soll es weiter mindestens zwei dezentrale Impftermine pro Tag in der Stadt geben, sagt der Essener Gesundheitsdezernent.

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