60 Jahre Uniorchester Duisburg-Essen
Veröffentlicht: Mittwoch, 22.01.2025 17:18
Zum Jubiläum des Uniorchester Duisburg-Essen schauen wir zurück auf eine echte Erfolgsgeschichte. Los ging es mit sieben Musikern - jetzt sind es fast 100. Von Anfang an mit dabei ist Geigerin Evi Hett. Wir haben die 84-jährige Ärztin zum Interview getroffen.

Evi Hett aus Essen ist nur beurlaubt
Evi Hett hat ein Strahlen in den Augen. Sie erzählt Radio Essen-Stadtreporter Timm Schröder in ihrem kleinen Wohnzimmer in Heisingen von den Anfängen des Universitätsorchesters in Essen. Ihr Studium der Medizin hatte sie noch in Münster begonnen. Damals waren dort aber so viele Studenten im Hörsaal, dass sie den Professor gar nicht sehen konnte. Deshalb der Wechsel zur Uni nach Essen. Hier gab es allerdings noch kein Uniorchester, deshalb gründete sie zusammen mit sechs weiteren Studenten das "Collegium musicum". Geprobt wurde im Hörsaal der Pathologie oder im Kindergarten der Uniklinik. Das erste Konzert war dann Foyer der Strahlenklinik unter schon fast abenteuerlichen Umständen. Stichwort: Aufzugtüren. Mittlerweile gehört das Uniorchester Duisburg-Essen zu den renommiertesten in ganz Deutschland. Gespielt wird unter anderem in der Philharmonie Essen. Für Evi Hett ein absolutes Highlight. Aus gesundheitlichen Gründen pausiert die 84-Jährige aktuell. Aber schon in ein paar Wochen will sie wieder einsteigen und die erste Geige spielen.
Erste Liga der deutschen Hochschulorchester in Essen
Seit fast 25 Jahren ist das Uniorchester unter der Leitung von Oliver Leo Schmidt. Der Karajan-Dirigentenpreisträger ist Professor an der Folkwang Universität der Künste und hat schon mit vielen internationalen Profiorchestern gearbeitet. Die Arbeit mit den Hobbymusikern war für ihn eine echte Premiere. Schnell war er begeistert von der Leidenschaft und der Hingabe der Musiker. In Corona-Zeiten wurde erstmals ein Festkonzert in der Philharmonie online eingespielt und mittlerweile fast zehntausendmal angesehen. Das Orchester vereint fast 100 Studierende aller Fachrichtungen, Alumni, Dozentinnen, Dozenten und musikbegeisterte Berufstätige aus der Region. Für viele ist es mit gemeinsamen Ausflügen und Festen auch ein Stück Familie.
Festkonzert in der Essener Philharmonie
Das Konzert startet am Sonntag, den 2. Februar 2025, um 11 Uhr mit dem Vorspiel zur Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck. Anschließend gibt es Robert Schumanns selten zu hörendes „Konzertstück für vier Hörner und großes Orchester“ interpretiert vom renommierten Solisten Professor Přemysl Vojta und seinen Studierenden Jan Breer, Calen Linke und Michele Schiatti. Danach ist Aaron Coplands „An Outdoor Overture“ und Igor Strawinskys „Feuervogel-Suite“ zu hören. Tickets kosten 22 / 18 oder ermäßigt 8 Euro.
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