
Essen unter Zugzwang
Nach der klaren Niederlage in Dresden wollte der TUSEM Essen am Freitagabend (28. November) vor heimischer Kulisse ein anderes Gesicht zeigen. Die Mannschaft wusste, dass Lübeck-Schwartau ein Gegner aus der direkten Tabellenregion ist - ein Spiel, in dem zwingend Punkte her mussten. Die Halle "Am Hallo" war gut gefüllt, die Stimmung früh intensiv. Trotz der angespannten Tabellensituation starteten die Essener konzentriert - und vor allem kämpferisch.
TUSEM Essen mit intensivem Start
Vor 1834 Zuschauern in der Sporthalle "Am Hallo" entwickelte sich von Beginn an ein körperbetontes, sehr enges Spiel. Essen startete mit viel Energie, verteidigte aufmerksam und fand schnell über Willner und Reimer erste Lösungen im Angriff. Beide Teams agierten früh auf Augenhöhe, das Tempo war hoch, die Zweikämpfe hart geführt. Torwart Dominik Plaue setzte mit wichtigen Paraden Akzente, während Lübeck durch Nils Conrad immer wieder dagegenhielt. Zur Pause stand ein leistungsgerechtes 14:14.
TUSEM Essen bleibt standhaft
Auch nach dem Wiederanpfiff blieb die Partie völlig offen. Essen arbeitete weiter konsequent in der Defensive, provozierte technische Fehler und suchte vorne konsequent den Kreis. Schoss übernahm Verantwortung im Rückraum, Göttler und Reimer trafen in wichtigen Momenten. Doch Lübeck reagierte abgeklärt, nutzte jeden kleinen Essener Fehler und legte mehrfach knapp vor. Die Stimmung in der Halle steigerte sich, die Mannschaft von Daniel Haase hielt den Druck hoch - und schaffte immer wieder den Ausgleich.
Spannung in Essen bis zur Sirene
Die Schlussphase entwickelte sich zum Krimi. Essen zwang Lübeck mehrfach ins Zeitspiel, blockte Würfe und arbeitete sich beim 26:27 wieder heran. Doch ausgerechnet in den entscheidenden Momenten verpassten die Gastgeber die Wende: ein freier Wurf landet bei Conrad, ein Pass rutscht ins Aus, ein Abschluss wird geblockt. Lübeck nutzte die offenen Räume und blieb im Gegenstoß eiskalt. Der TUSEM Essen kämpfte bis zur letzten Sekunde, konnte das Spiel aber nicht mehr drehen. Am Ende steht ein 28:30 und Essen ist weiter knapp über den beiden Abstiegsplätzen. Die Mannschaft machte aber einen großen Schritt nach vorne. Sie spielte leidenschaftlich und zeigte eine deutlich stabilere Leistung als zuletzt.
Essen in Zahlen: Torschützen und Paraden
TUSEM Essen - VfL Lübeck-Schwartau 28:30 (14:14).
TUSEM Essen: Alexander Becker (1), Felix Göttler (8), Oskar Kostuj (4), Max Neuhaus (4), Jan Reimer (7), Alexander Schoss (2), Valentin Willner (2). Torhüter: Finn Knaack (1 Parade), Dominik Plaue (7 Paraden).
VfL Lübeck-Schwartau: Nadav Cohen (1), Lukas Kingsley Emdorf (2), Ole Hagedorn (1), Alexander Hartwig (4), Thore Kjell Heinmann (3), Magnus Holpert (3), Paul Holzhacker (1), Einar Nickelsen (4), Janik Schrader (9), Rasmus Willette Houmoller (2). Torhüter: Nils Conrad (14 Paraden).

