Training für den Winter: Entsorgungsbetriebe Essen machen Fahrer fit
Veröffentlicht: Mittwoch, 14.08.2019 14:52
Die Entsorgungsbetriebe Essen fahren schon im August mit ihren Streufahrzeugen von der Innenstadt bis Werden durch den Stadtverkehr. Sie trainieren für den Winterdienst. Insgesamt 170 neue Fahrer werden angelernt und erfahrene Mitarbeiter bekommen eine Auffrischung.
Rechtslenkung ist eine Herausforderung für den Essener Räumdienst
Für alle neuen Fahrer gibt es eine große Schwierigkeit: In vielen Streufahrzeugen ist das Lenkrad auf der rechten Seite. Das hat den Vorteil, dass die Fahrer eine bessere Übersicht haben, wenn sie eng rechts am Bordstein entlang fahren müssen. Das heißt aber auch, dass sie mit rechts lenken und mit der linken Hand schalten müssen. Genau andersherum wie beim normalen Auto. Daran müssen sie sich erstmal gewöhnen. Außerdem ist der Schneeplfug mit drei Metern breiter als die normale Fahrspur. Damit müssen die Fahrer auch zurechtkommen. Jeder Schüler bekommt ein dreitätiges Einzeltraining mit einem erfahrenen EBE-Fahrer. Nach einer kurzen Einführung und Probefahrt auf dem Betriebsgelände der Entsorgungsbetriebe geht es dann zum Training in den Stadtverkehr. Nach drei Tagen sind die Fahrschüler fit für den Winterdienst.
Auch erfahrene Essener Mitarbeiter bekommen eine Auffrischung
Nicht nur die Neulinge werden angelernt, auch die erfahrenen Mitarbeiter können sich melden, wenn sie vor ihrem Einsatz im Winter nochmal fahren wollen. Wenn kein Schnee liegt, arbeiten die Fahrer der Entsorgungsbetriebe überwiegend in der Straßenreinigung oder fahren die Müllfahrzeuge. Die haben das Lenkrad ganz normal auf der linken Seite. Um sich wieder an die Rechtslenkung zu gewöhnen, wollen viele erfahrene Mitarbeiter, die teilweise auch schon seit 30 Jahren da sind, nochmal vorab trainieren.
Training bei den Entsorgungsbetrieben
Vorbereitung auf Schnee und Eis bis Ende Oktober
Bis Ende Oktober trainieren die Entsorgungsbetriebe jeden Tag. Rund 170 neue Fahrer in jeweils drei Tagen einzuweisen dauert lange. Deshalb haben sie auch schon im August mit den Trainings angefangen. Ab November sollen dann alle Fahrer einsatzbereit sein. Außerdem werden über das ganze Jahr Routen ausgearbeitet, auf denen die Streufahrzeuge im Winter fahren sollen. Dabei wird unterschieden zwischen A-Plan-Strecken und B-Plan-Strecken. Zu den A-Plan-Strecken gehören die Hauptstraßen, die zuerst befahren werden. Die B-Plan-Strecken sind dann Nebenstraßen, die verkehrsberuhigter sind. Die Fahrer arbeiten laut Entsorgungsbetrieben in Schichten von je acht Stunden. An einem Tag arbeiten also drei Fahrer nacheinander auf einem Fahrzeug, die jeweils nach acht Stunden wechseln. Im akuten Streufall fahren etwa 18 Fahrzeuge gleichzeitig raus. Insgesamt besitzen die Entsorgungsbetriebe rund 28 Streufahrzeuge.
Im Winter gibt es oft Beschwerden in Essen
Besonders in den letzten beiden Jahren gab es oft Beschwerden über den Winterdienst der Entsorgungsbetriebe. Straßen seien nicht geräumt worden oder die Fahrzeuge wären viel zu spät losgefahren, hieß es. Anja Wuschof, die Leiterin der Straßenreinigung und des Winterdienstes bei den Entsorgungsbetrieben, hat auf die Beschwerden folgende Antwort: