ThyssenKrupp steigt aus dem DAX ab

ThyssenKrupp aus dem Westviertel muss den DAX verlassen. Im wichtigsten deutschen Aktienindex sind 30 Firmen gelistet. Von den Zahlen her gehört ThyssenKrupp schon länger nicht mehr zu den Top-Firmen. ThyssenKrupp wird durch den Triebwerksbauer MTU ersetzt.

Die Firmenzentrale von ThyssenKrupp von der Innenstadt aus gesehen
© Till Schwachenwalde / Radio Essen

ThyssenKrupp muss den DAX verlassen

"Dass uns der Abstieg aus dem DAX enttäuscht, steht außer Frage", sagt ThyssenKrupp-Chef Guido Kerkhoff. Aber er gesteht auch ein: "Unsere Performance war zu schwach". ThyssenKrupp steckt schon länger in der Krise, ist beim Börsenwert von den Top-Firmen im DAX mittlerweile weit entfernt. Zuletzt ist der Zusammenschluss mit der Stahlfirma Tata gescheitert. Der Abstieg ist vor allem ein Imageverlust: Thyssen und der Nachfolger ThyssenKrupp sind Gründungsmitglieder des DAX, sie waren dort seit über 30 Jahren gelistet. ThyssenKrupp versucht jetzt Geld in die Kassen zu bekommen. Unter anderem könnte die Aufzugsparte an die Börse gebracht oder sogar verkauft werden. Sie allein wird von Experten höher eingeschätzt als der Konzern als Ganzes.


ThyssenKrupp wird durch Triebwerksbauer MTU ersetzt

Am 23. September ist ThyssenKrupp nur noch in der zweiten Börsenliga, dem MDAX. Experten sagen, dass das eine Chance zur Erholung ist. Dort dürften die Essener "ein sehr sichtbarer und dominanter Wert werden", sagt ein Professor für Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt. Für ThyssenKrupp steigt der Münchener Triebwerksbauer MTU in den DAX auf. Die Firma hat einen Jahresumsatz von 4,6 Milliarden Euro und profitiert vom Wachstum in der Flugzeugbranche. In den letzten zehn Jahren ist die Aktie von MTU um 750 Prozent gestiegen.


Firmen aus Essen im DAX

Nach dem Abstieg von ThyssenKrupp bleiben noch zwei Essener Firmen in der ersten Börsenliga: Die Energiekonzerne RWE und E.ON. Es ist nicht der erste Abstieg einer Essener Firma: Im Jahr 2001 musste KarstadtQuelle den DAX verlassen. Die Firma aus Bredeney wurde damals durch den Börsengang der Deutschen Post verdrängt.

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