So steht die Linke in Essen zur neuen Wagenknecht-Partei

Der Linken droht der Zerfall. Eine Gruppe rund um die prominente Sahra Wagenknecht will sich abspalten und eine eigene Partei gründen. In Essen beobachtet die Partei die Entwicklungen ganz genau. 

Linke in Essen – so steht sie zur neuen Wagenknecht-Partei

Bei den Essener Linken gibt es offenbar nur wenige Mitglieder, die in die neue Wagenknecht-Partei wechseln wollen. Der Kreissprecher der Essener Linken, Wolfgang Freye, hat uns berichtet, dass die Parteigründung auch in unserer Stadt ein großes Thema ist.

„Ich fand es bezeichnend, wie selbstgerecht Sahra Wagenknecht bei der Pressekonferenz mit ihrer eigenen Rolle in den letzten Jahren umgegangen ist. Der von ihr seit Jahren mit vorangetriebene, stark personalisierte innerparteiliche Streit um‚ links-konservative‘ Auffassungen, wie sie sie selbst genannt hat, hat die Diskussion um Sachfragen immer wieder überlagert und genau das mögen die Wählerinnen und Wähler nicht. Der Austritt des Lagers um Sahra Wagenknecht bietet die Chance, wieder deutlicher zu machen, wofür DIE LINKE steht. In Essen wollen wir uns weiter für bezahlbaren Wohnraum, für Verbesserungen in den immer mehr ‚abgehängten‘ Stadtteilen, für Bildungschancen für alle, für eine Verkehrswende zugunsten des ‚Umweltverbundes‘ und für gesellschaftliche Vielfalt einsetzen. Jetzt erst Recht!“

In der Fraktion der Linken im Essener Stadtrat gibt es zumindest eine Person, die sich einen Wechsel in die Wagenknecht-Partei vorstellen kann. Die gemeinsame Arbeit im Stadtrat soll trotzdem weitergehen.

Bundesweit macht sich der Essener Kreissprecher der Linken allerdings große Sorgen: Zwar sei es gut, dass der Dauerstreit in der Partei damit zu Ende geht, weil er bei Wahlen viele Stimmen gekostet habe. Am Ende könnten aber auch zwei Parteien an der Aufspaltung kaputtgehen: Die von Sahra Wagenknecht und die bisherige Linke.

Wolfgang Freye.© Foto: Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Wolfgang Freye.
© Foto: Socrates Tassos / FUNKE Foto Services

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