SGS Essen wird Teil eines Pilotprojekts vom DFB

Die SGS Essen spielt seit 20 Jahren in der Frauen-Bundesliga. Ein Grund: die herausragende Nachwuchsarbeit. Jetzt wird die SGS Teil eines Pilotprojekts.

© Michael Gohl / FUNKE Foto Services

SGS Essen: Nachwuchsarbeit wird Teil eines DFB-Projekts

Am Mittwoch (28. Februar) startet die zweite Halbzeit zwischen den Niederlanden und Deutschland. Die Deutsche Frauennationalmannschaft braucht einen Sieg, um das Ticket für Olympia zuziehen. Nach einer chancenarmen ersten Halbzeit wechselt Nationaltrainer Horst Hrubesch Lea Schüller ein. Plötzlich ist Schwung in der Partie, nach drei Minuten trifft Schüller, der Treffer zählt aber aufgrund einer Abseitsposition nicht. Dafür war es dann in der 78. Minute so weit. Nach einer Ecke steigt Schüller hoch und köpft den Ball zum entscheidenden 2:0 ins Tor. Die 26-Jährige kommt aus dem Nachwuchs der SGS Essen und ist nur eins von vielen Beispielen, für die hervorragende Nachwuchsarbeit im Verein. Die wird nicht nur seit Jahren anerkannt, jetzt gibt es auch einen weiteren Beleg für die gute Arbeit der Schönebecker. Der SGS-Förderturm, so heißt das Nachwuchsprogramm der Essener, wird Teil eines Pilotprojekts des DFB. Der Deutsche Fußballbund plant die Entwicklung eines Förder- und Leistungszentrums für den Mädchenfußball.

SGS Essen als einziger Verein im Westen dabei

Der SGS Essen ist der einzige Verein aus dem Westdeutschen Fußballverband im Pilotprojekt des DFB. Insgesamt wurden nur fünf Standorte in ganz Deutschland ausgewählt. Neben der SGS ist die TSG Hoffenheim, der FC Carl Zeiss Jena, die SpVgg Greuther Fürth und der Eimsbütteler TV dabei. Beworben haben sich insgesamt 22 Vereine. In der Pilotphase sollen an den fünf Standorten Erfahrungswerte gesammelt werden, wie der Frauen- und Mädchenfußball in Zukunft bestmöglich gefördert werden kann und welche Kriterien für eine folgende Lizenzierung gelten sollten. Bei der SGS Essen ist die Freude groß, Teil des Projekts zu sein. Das sagt Christian Kowalski, Koordinator Mädchenfußball bei der SGS:

"Zum einen ist das eine große Anerkennung unserer geleisteten Arbeit in den letzten Jahren im Bereich der Talentförderung. Zum anderen ist es ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der Region, wodurch wir unsere Ausbildung nochmal ein Stück verbessern, vom Austausch des gegenseitigen Know-hows profitieren und zielgerichteter arbeiten können."

DFB kommt nach Essen

Seit 20 Jahren spielen die Fußballerinnen der SGS Essen in der Frauen-Bundesliga. Längst sind sie umringt von Vereinen, die auch bei den Männern in der 1. oder 2. Bundesliga spielen. Da gibt es also ganz andere finanzielle Möglichkeiten. Die Nachwuchsarbeit bei den Essenern ist sicher einer der Gründe, wieso sich die SGS als alleinstehender Verein in der höchsten Spielklasse halten kann. Wie der Verein bekannt gab, sollen die infrastrukturellen Voraussetzungen an der Helmut Rahn Sportanlage im Zuge der weiteren Professionalisierung weiter ausgebaut werden.

"Wir sind natürlich stolz darauf, dass der DFB mit uns in diese Pilotphase geht und da auch ein Stück weit von unserem Erfahrungsschatz profitieren möchte, um für die Zukunft Parameter auszuarbeiten, wie wir den Mädchenfußball in Deutschland weiter vorantreiben können." - so Christian Kowalski.

In den kommenden Wochen wird der DFB dann bei der SGS vor Ort sein, um sich ein Bild vom Konzept, der Infrastruktur und der Philosophie der Nachwuchsarbeit im Verein zu machen. Damit die SGS Essen noch viele weitere Jahre Bundesliga spielt und Spielerinnen, die in Essen ausgebildet wurden, die Nationalmannschaft zum Sieg schießen.

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