Schließungen und eingeschränkte Öffnungszeiten: In NRW fehlt es an Bademeistern

Viele Bäder haben mit einem Schwimmmeistermangel zu kämpfen. Die Folge: eingeschränkte Öffnungszeiten oder eben komplette Schließungen.

Fachkräfte sind abgewandert

Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister schätzt, dass deutschlandweit etwa 2500 Fachkräfte am Beckenrand fehlen. Ein Grund dafür sei die Corona-Pandemie, sagt Verbandspräsident Peter Harzheim im Gespräch mit uns. Bei Abstands- und Hygieneregeln in den vergangenen Jahren wären immer mal wieder Bäder geschlossen worden oder nur eingeschränkt geöffnet gewesen. Viele Kollegen sind in andere Berufe gegangen, etwa ans Fließband, berichtet Harzheim. Dort würden auch bessere Löhne gezahlt. Ein Schwimmmeister verdient in der Regel zwischen 2.200 und 2.800 Euro brutto, teilweise würden private Bäder aber auch unter 2.000 Euro Brutto zahlen, so der Verbandspräsident. Das ist nicht wirklich viel, wenn man eine Familie versorgen möchte. 

Nachwuchs fehlt

Für viele junge Leute sind die Arbeitszeiten unattraktiv. Als Schwimmmeister muss auch am Wochenende und an Feiertagen gearbeitet werden. Und obwohl NRW als das ausbildungsstärkste Land für Schwimmmeister gilt, gibt es hier weniger als 200 Auszubildende bei landesweit fast 500 Bädern. Da muss neben einer vernünftigen Bezahlung auch eine bundesweite Werbeoffensive her, so die Forderungs Harzheims, damit vor allem die schönen Seiten des Schwimmmeisterdaseins im Vordergrund stehen. Unternehmen müssten nur nachziehen und weitaus mehr Ausbildungsplätze anbieten.

Autor: Chris Fisch

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