Ruhrbahn in Essen stellt neue U-Bahn vor: So sieht sie aus

Die Ruhrbahn hat auf ihrem Betriebshof in Essen-Frohnhausen die erste neue U-Bahn für Essen vorgestellt. Das kann die HF1 aus Spanien.

© Anne Schweizer/ Radio Essen

51 neue Bahnen kommen nach Essen und Mülheim

Die Ruhrbahn hat am Mittwoch (10. Juli) ihre erste neue Hochflurbahn vorgestellt. Sie ist eine von 51 Bahnen, die gerade in Spanien gebaut werden und bis 2026 nach und nach die alten U11, U17 und U18 in Essen ersetzen sollen. Die neue Bahn ist etwas kürzer (28 Meter lang) und breiter (2,65m Meter) als die aktuellen Modelle. Sie hat 62 Sitze, unter anderem mehr barrierefreie Plätze, dezenteres Licht, USB-Ladestellen und Außenkameras, statt Außenspiegel. Zum ersten Mal durch Essen rollen soll die neue Bahn Anfang nächsten Jahres. Dann starten die Testfahrten.

So sieht die neue U-Bahn der Ruhrbahn aus.© Anne Schweizer/ Radio Essen
So sieht die neue U-Bahn der Ruhrbahn aus.
© Anne Schweizer/ Radio Essen

Essen: Ein Meilenstein für die Ruhrbahn-Fahrzeugflotte

Die neuen Bahnen sind extra für die Ruhrbahn bei CAF in Spanien gebaut worden und werden aufwändig nach Essen transportiert.

"Ein weiterer Meilenstein für die Ruhrbahn-Fahrzeugflotte", sagt dazu Ruhrbahn-Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Beul.

Der ist auch unbedingt nötig. Die neuen Fahrzeuge sollen die alten Docklands und B-Wagen ersetzen, die teilweise seit 45 Jahren durch Essen fahren und entsprechend in die Jahre gekommen sind. Die Gesamtkosten für alle Bahnen liegt bei rund 150 Millionen Euro.

So sehen die neuen Sitze der neuen U-Bahn aus.© Anne Schweizer/ Radio Essen
So sehen die neuen Sitze der neuen U-Bahn aus.
© Anne Schweizer/ Radio Essen

Bahnen machen bald Testfahrten durch Essen

Noch im Juli kommt eine zweite HF1-Bahn nach Essen. Beide Fahrzeuge sind sogenannte "Vorserienfahrzeuge" und werden genutzt, um zu testen, ob im Straßenverkehr auch alles passt. Zum Test gehört unter anderem, ob die Abstände zu Bahnsteigkanten an Haltestellen passen, ob die Weichenüberquerungen funktionieren und vieles mehr. Anfang 2025 kommen dann die endgültigen Serienfahrzeuge.

Zur Vorstellung gab es einen Bahn-Kuchen.© Anne Schweizer/ Radio Essen
Zur Vorstellung gab es einen Bahn-Kuchen.
© Anne Schweizer/ Radio Essen

Ruhrbahn-Betriebsrat in Essen mag die neuen Bahnen.

Dirk Hoffmann, der Betriebsratsvorsitzende der Ruhrbahn, ist natürlich auch bei der Vorstellung der neuen HF1 dabei. Er guckt sich, stellvertretend für viele Kollegen, schon einmal die neue Bahn an und freut sich:

"Mir gefällt die [neue U-Bahn] sehr gut, macht einen optisch sehr schönen Eindruck, scheint auch sehr bequem zu sein. Man hat auch an den entscheidenden Stellen mehr Platz für die Fahrgäste, zum Beispiel bei den Sitzplätzen für Mobilitätseingeschränkte. Alles in allem wird das ein riesiger Schritt nach vorne sein. Für die Fahrgäste und auch für unser Fahrpersonal."
Der Ruhrbahn-Betriebsratsvorsitzende Dirk Hoffmann guckt sich die neue U-Bahn mit Stadtreporterin Anne Schweizer an.© Lysanne Mushahwar/ Radio Essen
Der Ruhrbahn-Betriebsratsvorsitzende Dirk Hoffmann guckt sich die neue U-Bahn mit Stadtreporterin Anne Schweizer an.
© Lysanne Mushahwar/ Radio Essen
© Anne Schweizer/ Radio Essen

Erster Eindruck der Radio Essen-Stadtreporter

Eine nigelnagelneue U-Bahn ist schon ein Erlebnis, findet unsere Radio Essen-Stadtreporterin Anne Schweizer. Alleine die Vorstellung, dass sich noch niemand an den Haltestangen festgehalten, noch nie jemand auf den Sitzen gesessen hat oder sich über den verpassten Anschluss beschweren konnte. Da musste alles angefasst und ausprobiert werden und das ist das Ergebnis:

Die neue Bahn ist designtechnisch eher konservativ gehalten, sie hat das klassische Ruhrbahn-Gelb, wenig Schnickschnack oder Beklebungen, die Fenster sind freigelassen worden. Das sieht schön und klar aus, die Sitze sind blau, der Stoff hat ebenfalls ein klassisches Design. Die Haltestangen an den Türen haben ein vertieftes Rauten-Profil für besseren Grip an den Händen, das fällt sehr positiv auf.

Jede Sitzgruppe hat einen USB-C-Anschluss, damit Bahnkunden ihre Handys laden können. Fenster gibt es an etwa jeder zweiten Sitzgruppe, sie sind nur mit beiden Händen und gerade noch eher schwergängig zu öffnen. Es gibt aber auch eine integrierte Klimaanlage. Das Licht ist dezenter und kommt nicht mehr zentral von oben, sondern ist in Leisten an den Seiten integriert.

An einigen Türen gibt es kleine Monitore, die wie ein Tablet wirken. Auf denen werden Betriebsmeldungen der Ruhrbahn, aber auch andere Informationen oder Nachrichten zu lesen sein. Die barrierefreien Sitzbereiche sind ausgebaut worden, es gibt mehr Platz für Menschen mit Gepäck, Kinderwagen oder Rollstuhl. Die einzelnen Sitze wirken schmal, da mussten wir uns schon ein bisschen Dünne machen, dafür ist die Beinfreiheit größer. Unter anderem auch, weil die Sitze frei schwingen und keine großen Unterbauten haben. Aktuell riecht die Bahn noch wie ein neues Auto, da muss auf jeden Fall noch gelüftet werden.

Über 50 neue Bahnen kommen nach Essen und Mülheim. Wir haben sie für Euch getestet!

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