Restaurant in Essen verbannt Billig-Fleisch: "war leider viel zu lange blind!"

In Essen verbannt das Restaurant Heimliche Liebe in Bredeney ab sofort Billig-Fleisch aus der Küche. Damit zieht Wirt Stefan Romberg Konsequenzen aus dem Fall Tönnies in Gütersloh. Trotzdem gibt es weiterhin Schnitzel auf der Speisekarte.

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Heimliche Liebe Essen: Ab sofort kein Billig-Fleisch mehr

"Man war leider viel zu lange blind!", gesteht Geschäftsführer Stefan Romberg von der Heimlichen Liebe ein. Denn Alternativen zu Billig-Fleisch gebe es schon lange. Mit den Ruhrtaler Freilandschweinen testet das Restaurant schon seit einiger Zeit, ob die Gäste auch bereit sind, die höheren Preise zu bezahlen und ob er auch genügend Fleisch bestellen kann. Genau das ist ein Problem: "Leider ist meine Nachfrage zu groß, um ausschliesslich Ruhrtaler Freilandschwein zu verwenden", so Romberg. Doch statt Billig-Fleisch zu verwenden, sucht der Gastronom nun nach Alternativen. Auslöser für diesen Schritt sind die Ausmaße beim Fleischkonzern Tönnies in Gütersloh. "Wenn ich die Bilder und Stimmen aus Gütersloh höre, habe ich ehrlicherweise ein schlechtes Gewissen", erklärt Romberg. Er wolle diesen Fall zum Anlass nehmen, jetzt etwas zu ändern.

Alternativen zum Billig-Fleisch

An zwei Tagen in der Woche gibt es in der Heimlichen Liebe, nahe des Baldeneysees, Fleisch von den Ruhrtaler Freilandschweinen. Nun soll es auch an den anderen Tagen in der Woche kein Billig-Fleisch mehr geben. "Ich bin aktuell in Gesprächen mit verschiedenen Produzenten um eine Alternative zu finden", kündigt die Heimliche Liebe an. Die Alternaiven gebe es, "doch man war leider viel zu lange blind!", gesteht sich Romberg ein. Er appelliert an alle Kollegeninnen und Kollegen, dieses Billig-Fleisch zu meiden.

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Wie teuer wird das Schnitzel?

Viele Kunden achten bei der Auswahl des Restaurants auf den Preis. Das weiß auch das Restaurant Heimliche Liebe, muss aber die höheren Preis für das bessere Fleisch an die Kunden weitergeben. "Ein Schnitzel wird dadurch um ca. 2,50 Euro teurer", so Romberg und weiß schon jetzt, "das wird einigen übel aufstoßen". Er hofft, dass die Kunden dies akzeptieren und verweist auf die Ruhrtaler Freilandschweine: Sie zeigen, dass der Kunde durchaus bereit ist, diesen Weg mit zu gehen.

© Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
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