Rat in Essen entscheidet über Sporthallen und die Innenstadt

Die Politiker im Essener Rat haben sich zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause getroffen. Der Stadtkämmerer hat den Haushalt für die nächsten beiden Jahre vorgestellt. Außerdem gibt es WLAN in der Innenstadt und die Sporthallen dürfen länger auf bleiben. Eine Übersicht über die wichtigsten Entscheidungen.

© Socrates Tassos / FUNKE Foto-Services

Kämmerer stellt Haushalt der Stadt Essen vor

Rund 27 Millionen Euro Überschuss. Das ist der Plan der Stadt für die nächsten beiden Jahre. So steht es im Haushalt, den Stadtkämmerer Gerhard Grabenkamp im Rat vorgestellt hat. Details dazu gibt es hier.


Neue Pläne für die Innenstadt in Essen

Die Menschen sehen sich nach einer emotionalen Mitte. Das ist eine der Kernaussagen einer aufwändigen Studie zur Innenstadt. Vor einem Jahr wurden knapp 70 Menschen intensiv dazu befragt. Sie vermissen unter anderem schöne Orte, an denen man sich länger aufhalten kann. Außerdem ist es ihnen zu dreckig und zu unsicher. Dazu kommt eine Online-Umfrage der Stadt, die der Innenstadt auch ein schlechtes Zeugnis ausstellt. In einer Vorlage zum Rat sind jetzt mehrere Punkte aufgeführt, an denen sich etwas ändern soll. Der Willy-Brandt-Platz soll umgestaltet werden, in Zusammenarbeit mit den direkten Nachbarn. Wie genau ist noch nicht klar. An anderen Stellen sind die Ideen schon weiter. Die Kettwiger Straße soll mehr Grün bekommen, zum Beispiel einen Wasserlauf. Außerdem soll es mehr Platz zum sitzen geben. Der Burgplatz soll deutlich grüner und ruhiger werden, es ist von einer "grünen Oase innerhalb der Innenstadt" die Rede. Der Bereich um die Marktkirche soll wieder zum Marktplatz werden. Die Viehofer Straße könnte zur Gastromeile werden, ähnlich wie das Bermudadreieck in Bochum. Die Politiker im Rat haben ihr Okay gegeben, dass Stadt und Essen Marketing mit der konkreten Planung anfangen können.

Stadt Essen will Sporthallen länger öffnen

Die Sporthallen bei uns in Essen dürfen länger aufbleiben. Aktuell ist um 22 Uhr Schluss. Die Stadt verlängert das bis 23 Uhr. Allerdings nur, wenn die Sportvereine selbst die Halle abschließen und auch nur bis Ende 2022. In nächster Zeit werden insgesamt rund 40 Sporthallen in Essen saniert. Unter anderem an der Schmachtenbergschule in Kettwig. Allein ab Ende diesen Jahres sind dadurch rund 20 Hallen gleichzeitig geschlossen. Einige Vereine haben deshalb Sorgen, dass sie nicht mehr trainieren können. Sie sollen durch die Extrastunde mehr Möglichkeiten bekommen. Außerdem sollen Trainingszeiten teilweise von zwei auf anderthalb Stunden verkürzt werden, damit mehr Gruppen in die Hallen können. Die Politiker im Rat haben einstimmig für die Änderung entschieden.

Entscheidung über freies WLAN in der Innenstadt in Essen

Die Politiker haben einstimmig für freies WLAN in der Innenstadt gestimmt. Als erstes soll es auf dem Kennedyplatz eingerichtet werden. Das kann sehr schnell gehen, Die Antennen dafür stehen dort noch von Essen Original. Anschließend soll es auch WLAN auf dem Willy-Brandt-Platz und dem Burgplatz geben. Dann könnten weitere Plätze folgen, zum Beispiel der Hirschlandplatz. Vorher will die Stadt aber gucken, ob das WLAN überhaupt genutzt wird. Die Stadt plant eine Basisvariante. Das heißt rund 50 Personen können gleichzeitig ins Internet. Die Nutzung soll zeitlich auf 20 Minuten und vom Datenvolumen her auf 300 MB beschränkt werden.

Neun neue Treffpunkte für Senioren in Essen

Die Stadt will in jedem Stadtbezirk ein "Zentrum 60+" einrichten. Die Seniorenzentren sollen zum Treffpunkt für Ältere werden. Dort können sie Kontakte knüpfen, sich Hilfe und Infos über Hobbys und Bildungsangebote holen. Es geht darum ein selbstbestimmtes Leben und Teilhabe im Alter zu fördern, heißt es. Vor allem im Essener Westen gibt es viele Menschen über 60, bisher aber kaum Anlaufstellen für Ältere. Langfristig könnten solche Zentren sogar in jedem Stadtteil eingerichtet werden. Die Politiker im Rat haben das Okay für die ersten neun gegeben.

Geld für neues Bürgerrathaus in Essen

Das neue Bürgerrathaus in der Innenstadt hat im Rat einen wichtigen Schritt gemacht. Die Politiker haben entschieden, dass sich die Stadttochter GVE um die nächsten Aufgaben kümmert. Sie soll unter anderem den Abriss des alten Hauptbades an der Steeler Straße und des alten Gesundheitsamts an der Bernestraße organisieren und die Suche nach einer Baufirma vorbereiten. Das Bürgerrathaus wird ein Hochhaus mit 14 Etagen und mit zwei flachen Gebäuden links und rechts daneben. Dort kommen die Besucher von Jobcenter, Jugend- und Sozialamt an. Das neue Bürgerrathaus soll rund 115 Millionen Euro kosten und in fünf Jahren fertig sein. Bei der Planung hatte die Stadt mehrmals Essener um ihre Meinung befragt. Die Grünen sollen, dass die Fassaden Photovoltaikanlagen bekommen.

Neue Umkleiden für Sportanlage in Essen-Bergerhausen

Die Umkleiden an der Sportanlage Am Krausen Bäumchen in Bergerhausen sind mittlerweile deutlich in die Jahre gekommen. Kein Wunder: Ihre Nutzung war auf maximal 15 Jahre ausgelegt. Mittlerweile sind es 36 Jahre. Viele Fliesen sind kaputt, auch Boden und Dach haben Schäden. Das Umkleidegebäude wird angerissen, haben die Politiker einstimmig entschieden. Stattdessen wird an der gleichen Stelle ein neues Gebäude mit acht Umkleiden, Toiletten und Räumen für Jugend und Platzwart gebaut. Das kostet rund 1,5 Millionen Euro.

Geld für Planung des neuen Gymnasium Nord-Ost in Essen-Altenessen

Deutlich größer ist das Bauvorhaben an der Katzenbruchstraße. Dort wird bald das Gymnasium Nord-Ost neu gebaut. Die Politiker im Rat haben drei Millionen Euro freigegeben, damit ein genauer Bauplan erstellt werden kann. Das Gymnasium Nord-Ost ist mehr als 50 Jahre alt. Es wird komplett abgerissen. Stattdessen werden sechs so genannte Lernhäuser gebaut. Dabei wird viel Holz verwendet und auf die Energie geachtet. Die neue Schule soll in vier Jahren fertig sein.

Abriss der alten Schule in Essen-Haarzopf

Die alte Schule an der Hatzper Straße in Haarzopf kann Anfang des Jahres abgerissen werden. Das soll zwei Monate dauern. Auf dem Gelände werden dann eine neue Grundschule und eine Kita gebaut. Die Kita soll im Sommer fertig sein. Dann soll das Gebäude aber zunächst als Schulraum für die Grundschule Haarzopf genutzt werden. Erst wenn die Grundschule in rund sechs Jahren fertig ist, wird aus der Kita in Haarzopf wirklich eine Kita. Die Politiker im Rat haben den Weg für den Abriss und den Neubau der Kita frei gemacht. Das kostet etwas mehr als drei Millionen Euro.

Absage von zwei verkaufsoffenen Sonntagen in Essen

Zwei verkaufsoffene Sonntage sind abgesagt. In Steele sollten die Läden nächste Woche Sonntag zum Handwerkermarkt auf machen. Der wurde aber abgesagt. Stattdessen findet ein Musikfest statt. Das reicht der Stadt nicht, um den verkaufsoffenen Sonntag weiter zu genehmigen. In Kupferdreh wird die Feier zum ersten Advent Anfang Dezember auf den Samstag davor vorgezogen. Deshalb entfällt auch hier der Anlass für den verkaufsoffenen Sonntag, sagt die Stadt. Die Politiker im Rat haben der Absage zugestimmt.

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