Polizei Essen: Ermittlungen nach Sprengung von Geldautomat

Um Viertel vor fünf am Donnerstag wurden Anwohner aus dem Schlaf geschreckt: Der Geldautomat der Sparkasse am Karnaper Markt explodiert. Glück im Unglück: Das Gebäude ist nach der Explosion nicht einsturzgefährdet.

Das Foyer der Sparkasse am Karnaper Markt ist total zerstört.
© Anne Schweizer/ Radio Essen

Polizei Essen vernimmt Zeugen zu Sprengung

Im Fall um die Automatensprengung in Karnap vernimmt die Polizei aktuell Zeugen. Demnach könnten zwei Unbekannte an der Tat beteiligt gewesen sein. Einer von ihnen ist wohl für die Sprengung in die Sparkasse reingegangen. Der andere hat draußen Schmiere gestanden, heißt es von der Polizei. Anschließend sind die zwei mutmaßlichen Täter mit einem Motorrad oder Roller geflüchtet. Wer die Unbekannten sind, ist allerdings noch nicht klar. Für die Ermittlungen wertet die Polizei jetzt auch die Videoaufnahmen von der Bank aus. Vereinzelte Zeugen haben wohl auch ein verdächtiges Auto, laut Polizei ein Cabrio, bemerkt. Zu dem Cabrio gibt es aber keine weiteren Informationen.

Geldautomat in Essen gesprengt: Das ist passiert

4.44 Uhr, Donnerstagfrüh mitten in Karnap: Anwohner werden durch mehrere Explosionen aus dem Schlaf gerissen, ein Wachmann der Sparkasse am Karnaper Markt bemerkt den Einbruchsalarm und ruft die Polizei. Die fährt sofort nach Karnap und findet ein komplett zerstörtes Foyer der Sparkasse. Unbekannte haben den Geldautomaten gesprengt. Glassplitter der Scheiben flogen durch die Explosion mehrere Meter auf den Marktplatz. Zunächst war nicht klar, ob das Haus, in dem die Sparkassenfiliale ist, einsturzgefährdet ist.

Die Polizei leitet sofort eine Fahndung nach den Tätern ein, auch ein Hubschrauber steigt auf. Vor Ort in Karnap ermittelt die Kriminalpolizei, um möglichst schnell Hinweise zu bekommen. Hinweise nimmt die Polizei unter 0201 - 829 0 entgegen.

Das Erdgeschoss im Haus ist weitgehend zerstört. Ein Statiker hat sich vor Ort umgesehen und festgestellt, dass das Haus trotzdem nicht einsturzgefährdet ist. Die Anwohner durften Donnerstagmittag wieder in ihre Wohnungen zurück. Sie mussten seit der Nacht warten, am Marktplatz stand ein Bus für sie bereit.

Das Haus hätte durch die Explosion zusammenbrechen können

Die Polizei spricht nach der Automatensprengung in Karnap von einer extremen Gefahr für die Anwohner. Bei den meisten Automaten-Sprengungen nutzen die Täter ein zündfähiges Geschmisch aus Luft und Gas. Donnerstagmorgen haben Unbekannte möglicherweise Sprengstoff eingesetzt, sagt die Polizei gegenüber Radio Essen. Das Haus hätte auch zusammenbrechen können, heißt es. Ein Statiker hat das Gebäude mittlerweile überprüft und wieder freigegeben. Die Anwohner durften wieder zurück in ihre Wohnungen.

Essen und Geldautomaten-Sprengung: Kürzlich erst zwei Fälle

Die Banken bei uns in Essen kämpfen schon seit längerer Zeit mit der noch relativ neuen Taktik von Bankräubern. Erst im Februar wurden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Geldautomaten im Nord- und Südostviertel gesprengt. Die Sparkasse legte daraufhin mehrere Automaten still und hat an weiteren die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Taktik beobachtet die Polizei deutschlandweit seit einigen Jahren, auch spektakuläre Juwelier-Überfälle laufen ähnlich ab: Täter fahren vor, sprengen den Automaten und sind schnell wieder weg bevor die Polizei kommt. Bei Juwelieren gab es unter anderem Fälle, in denen Täter mit dem Auto durch Schaufensterscheiben fuhren, den Laden ausräumten und wieder verschwanden.


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