Lützerath: Polizei setzt Räumung fort - Aktivisten organisieren Großdemonstration

Die Räumung im noch besetzten Dorf Lützerath wird seitens der Polizei fortgesetzt, der Aachener Polizeipräsident zieht eine erste Bilanz. Gleichzeitig bereiten sich Aktivisten auf eine Großdemonstration vor.

In Lützerath haben sich wohl noch mehrere hundert Aktivisten in Hallen, Bauernhöfen und anderen leerstehenden Gebäuden verschanzt und leisten Widerstand gegen die bereits begonnene Räumung der Polizei. Zwar wurden Stein- und Molotow-Cocktailwürfe auf Polizisten und Beamte am Mittwoch gemeldet, dennoch zieht der Aachener Polizeipräsident eine vorerst positive Bilanz. Die Zahl derer, die zu Gewaltstraftaten bereit seien, liege "im unteren zweistelligen Bereich", so Dirk Weinspach im "ZDF"-Morgenmagazin. Das gesamte Vorgehen verteidigte er. Die Strategie habe Früchte getragen, es sei gelungen, durch Kommunikation über 200 Demonstranten dazu zu bewegen, das Gelände freiwillig zu verlassen. Einige Situationen bei der Räumung habe man dadurch entschärfen können, dass man miteinander rede. Es sei immer gut, auf das Wort als erstes Einsatzmittel zu setzen. "Das werden wir auch weiterhin tun", erklärte Weinspach

Großdemonstration am Samstag steht bevor - Greta Thunberg

Unter anderem Initiativen "Alle Dörfer Bleiben" und auch die Klimaorganisation "Fridays For Future" kündigen für Samstag (14. Januar) eine Großdemonstration rund um Lützerath an. Von der Stadt "Keyenberg" aus soll es zu einer Fläche in der Nähe von Lützerath gehen, wo unter dem Motto "Gegen die Räumung - für Kohleausstieg & Klimagerechtigkeit" demonstriert wird. Die Klimaaktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer haben unter anderem ihr Kommen angemeldet. Die Polizei rechnet mit rund 6.000 Demonstranten. Aufgrund der großen Anzahl an Demonstranten will die Polizei laut Dirk Weinspach mit den Organisatoren intensiven Gespräche für ein geeignetes Gelände führen.

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Schlechtes Wetter spielt Aktivisten nicht in die Karten

Derweil müssen sich die verbliebenen Aktivisten mit wahrhaft miesem Wetter rumschlagen. Eine "Lützerath lebt"-Sprecherin erklärte gegenüber der dpa: "Wir hoffen, dass der Sturm nicht noch stärker wird". Jegliche Baumhausbewohner und -besetzer würden sich dadurch in Gefahr begeben. "Normalerweise kommen sie bei Sturm runter". Die Wetterprognose für die kommenden Tage: Dauerregen und mäßiger bis starker Wind.

Autor: Joachim Schultheis (mit dpa)

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