Lockerungen der Corona-Regeln für Geimpfte: Das ist geplant

Wann werden die Corona-Beschränkungen für Geimpfte und Genesene gelockert? Werden bald alle Impfstoffe für alle Menschen freigegeben? Am Montag kommen Bund und Länder erneut zu einem Impfgipfel zusammen.

© André Hirtz / FUNKE Foto Services

Impfgipfel: Lockerungen der Corona-Regeln?

Am Montag treffen sich Bund und Länder zum Corona-Impfgipfel. Doch schon im Vorfeld haben Ärzteverbände und Politiker:innen gefordert, Geimpften ihre Grundrechte bald zurückzugeben. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte der Funke-Mediengruppe: "Es ist selbstverständlich und zwingend, dass Menschen, die durch ihre Impfung nicht oder nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit Überträger des Virus sein können, nicht eingeschränkt werden". Zum Beispiel sollen Pflegeheimbewohner wieder gemeinsam essen und Besuch bekommen dürfen. Außerdem sind alltagstaugliche Nachweise im Gespräch, die Bürger:innen als geimpft oder negativ getestet ausweisen.

In einem Entwurf des Bundesjustizministeriums für eine Verordnung ist angedacht: In Geschäften und einigen anderen Bereichen sollen Geimpfte so behandelt werden wie Menschen, die einen aktuellen negativen Test vorlegen. Auch Menschen, die nachweislich an Corona erkrankt und wieder genesen sind, sollen davon provitieren. Die geplanten Lockerungen betreffen zum Beispiel den Zugang zu vielen Geschäften, Kultureinrichtungen, Sport und bestimmte Dienstleistungen wie etwa den Friseurbesuch. Auch eine Quarantäne-Pflicht nach Einreise aus einem Risikogebiet würde entfallen.

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Kann sich bald jede:r impfen lassen?

Gleichzeitig fordern viele, dass zurückgehaltene Impfdosen freigegeben und kein Impfstoff weggeworfen wird. CSU-Chef Markus Söder regte zudem an, deutlich mehr in der Arbeitswelt und in Familien zu impfen. Dies begründete er damit, dass in Firmen und Familien eine hohe Ansteckungsgefahr herrsche. Die Impfstoffe müssten zudem weitgehend freigegeben werden. Anders als zu Beginn der Corona-Pandemie sei eine Priorisierung nach Alters- und Berufsgruppen sowie Krankheitsbildern jetzt nicht mehr sinnvoll - im Gegenteil. "Jetzt entwickelt sich dies zunehmend zu einem Zeithindernis". Unterstützung erhält Söder vom Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. Auch er sprach sich für eine Aufhebung der Impfstoff-Priorisierung aus. SPD-Chef Norbert Walter-Borjans hält es für möglich, dass im Mai noch die geltenden Priorisierungen angewendet werden und ab Juni ohne Unterschiede zwischen den Personen zu impfen. Damit würden auch jüngere Menschen geimpft werden, die sich am ehesten in Gruppen treffen, so der SPD-Chef.

Ende der Woche waren hierzulande rund sieben Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Knapp 23 Prozent hatten mindestens eine erste Dosis erhalten. NRW liegt mit 24,3 Prozent leicht über dem Durchschnitt (Stand 26.04.2021, laut RKI). Mehr als die Hälfte der Über-60-Jährigen hat bereits mindestens eine Impfung erhalten.

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